Antibiotikaresistenzen nehmen weltweit stark zu, sodass das Behandeln bakterieller Infektionen immer schwieriger wird. Auch in China stellen resistente Bakterien ein immer größeres Problem dar. Das Pekinger Landwirtschaftsministerium fordert daher, dass der Medikamenteneinsatz in der Nutztierhaltung bis 2020 verringert werden soll, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua vergangene Woche.
In einem nationalen Aktionsplan kündigt das Ministerium an, den Antibiotikaverbrauch mit einem Monitoringsystem stärker zu überwachen und die Arzneimittelanwendung durch Tierärzte strenger zu regulieren. Antibiotika, die für den Menschen wichtig sind und bei denen die Gefahr einer Resistenzbildung besteht, sollen nach und nach aus der Veterinärmedizin verbannt werden. Insgesamt sollen dem Aktionsplan zufolge mehr als 100 als risikoreich eingestufte Medikamente für Nutztiere verboten, dafür aber die Erforschung neuer und sicherer Mittel für die Tiermedizin vorangetrieben werden. Das Pekinger Agrarressort gibt vor, dass bis 2020 weniger als 3 % des Fleisches und der Meeresfrüchte Antibiotikarückstände aufweisen dürfen.
Acht neue nationale Labore werden in ganz China etabliert, um die Überwachung der Arzneimittelresistenzen zu verbessern, die durch die Verwendung von Tierantibiotika verursacht werden. Zudem sollen die Behörden ihre Kommunikation und Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) intensivieren, um die grenzüberschreitende Ausbreitung von arzneimittelresistenten Bakterien einzudämmen. Die zunehmenden Antbiotikaresistenzen in China seien eine „ernsthafte Bedrohung“ für die öffentliche Gesundheit, betonte das Landwirtschaftsministerium.