Den dänischen Schweinehalternist es im vergangenen Jahr gelungen, den Antibiotika-Einsatznochmals zu reduzieren. Wie aus dem in der vergangenen Woche vorgelegten offiziellen Bericht des Statens Serum Instituts (SSI) und des Nationalen Veterinärinstituts hervorgeht, setzten die Schweinehalter 2015 insgesamt 81,5 t antibiotisch wirksame Substanzen ein. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von rund 5 %. Dies ist nach Ansicht der Berichterstatter umso bemerkenswerter, weil der Tierbestand gegenüber 2014 um 3 % angestiegen ist.
Bezogen auf die definierten täglichen Einsatzmengen pro 1.000 Tiere (DAPD)ist der Antibiotikaeinsatz in den dänischen Schweineställen zwischen 2009 und 2015 somit um 22 % gesunken. Dabei sei der Rückgang vor allem auf den systematischen Verzicht von Tetracyclinen zurückzuführen, zu dem sich die dänischen Tierhalter im Jahr 2014 verpflichtet haben. Der Einsatz dieses Wirkstoffs habe von 2014 auf 2015 um 9 % reduziert worden und seit 2009 sogar um 24 %, heißt es im Bericht.
Die Behörden weisen allerdings darauf hin, dass die Landwirte ihr selbstgestecktes Ziel, den Verbrauch von Tetracyclinen bis Ende 2015 zum Vorjahr zu halbieren, nicht erreicht hätten. Sie kritisieren zudem den verzeichneten Anstieg des Einsatzes von Colistin in der Ferkelhaltung, der sich von 2009 bis 2015 auf 825 kg verdoppelt hat. Der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) betonte die Bereitschaft der Schweinehalter, auch im Ferkelsegment den Verzicht auf Antibiotika voranzutreiben, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass der Colistineinsatz bei dänischen Ferkeln im internationalen Vergleich recht gering sei.
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