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Die Pest kommt – Widerstand zwecklos?

Fachleute sind sich einig, die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird uns irgendwann treffen. Denn die größte Verschleppungsgefahr geht vom Menschen aus. Hunderttausende pendeln zwischen Osteuropa und Deutschland. Ein weggeworfenes Wurstbrot kann das Virus streuen, und den Super-GAU auslösen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Vorwort von Andreas Beckhove in der neuen top agrar 11/2017:


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Fachleute sind sich einig, die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird uns irgendwann treffen. Denn die größte Verschleppungsgefahr geht vom Menschen aus. Hunderttausende pendeln zwischen Osteuropa und Deutschland. Ein weggeworfenes Wurstbrot kann das Virus streuen, und den Super-GAU auslösen. Der Kampf gegen die Seuche scheint aussichtslos. Kein Zaun, keine Keulung und keine Jagd konnten die Pest aufhalten. Warum sollte sie gerade an der deutschen Grenze haltmachen?


Für die hiesige Schweinebranche wären die Folgen verheerend: Alle Drittländer würden die Grenzen sofort schließen (vgl. S. 140 in der neuen Ausgabe). Ein Fünftel der deutschen Schlachtmenge wäre nicht mehr absetzbar. Ein Preissturz wäre vorprogrammiert und der Schaden für die Branche ginge in die Milliarden.

Und nun? Aufgeben? „Niemals!“, erwidern Bauern, Händler, Schlachter und Behörden. Alle arbeiten an Krisenplänen, Tierseuchenübungen und Überwachungsprogrammen. Und das ist gut so!


  • So gewinnen wir Zeit, um uns noch besser auf den Tag X vorzubereiten und um die Forschung an einem Impfstoff mit mehr Hochdruck voranzutreiben.
  • So erkennen wir die ASP früher und verhindern, dass sie sich ausbreitet oder das Virus sogar „sesshaft“ wird.
  • So können wir die Seuche schlagkräftiger und sicherer bekämpfen. Dadurch senken wir das Risiko für Hausschweine und beweisen unseren Handelspartnern gleichzeitig, dass wir die Lage kontrollieren können.


Niemand darf jetzt locker lassen. Im Ernstfall muss alles funktionieren, sonst wird der Schaden nur größer. Noch gibt es Baustellen: 


1. Warum gelingt es beispielsweise nicht, den Bestand an Wildschweinen endlich zu reduzieren? Diese Maßnahme gilt als wirksamste Waffe im Kampf gegen ASP. Bauern und Jäger schieben sich hier noch zu oft den Schwarzen Peter zu. Während die einen mehr Jagdschneisen im Mais fordern, zweifeln die anderen am ernsten Willen, Strecke zu machen. Das geht besser und funktioniert auch. Die Tschechen machen es uns vor: Mit Elektrozäunen, Nachtsichtgeräten und Drohnen haben sie den gefährdeten Bezirk um den Pestfall (ca. 100 000 ha) innerhalb kürzester Zeit nahezu „schweinefrei“ gemacht. Ob das in Deutschland geklappt hätte?


2. Die Veterinärabkommen sind nicht krisenfest. Unsere Regierung sollte öfter das Gespräch mit China & Co. suchen. So schafft man Vertrauen und ist schneller wieder lieferfähig. Ginge es um Autos, wäre ein Vertreter der Bundesregierung jede Woche in Peking.


3. Nicht alle Schweinehalter sind optimal vorbereitet. Es drohen wochenlange Sperren. Deshalb: Tun Sie alles, um eine Einschleppung des ASP-Virus zu verhindern. Die Tierseuchenkasse entschädigt nur die Tiere und nicht die Folgekosten durch die Sperre. Eine Ertragsschaden-Versicherung kann das Schlimmste verhindern (vgl. Seite S 10).


Es lohnt sich zu kämpfen! Vielleicht gelingt am Ende ja sogar das Unmögliche, und die Pest verschont uns.

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