Rund 40 % der EU-Schweinefleischexporte gehen nach China. In letzter Zeit sind die Ausfuhren jedoch rückläufig. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sank das Exportvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 15 % von etwa 588.000 Tonnen auf nunmehr 488.500 Tonnen.
Marktanalysten der niederländischen Rabobank sehen die Ursachen dieses Rückgangs unter anderem in der gestiegenen Eigenproduktion im Land des Lächelns, berichtet das niederländische Fachblatt "Boerderij Vandaag". Aufgrund von Umweltauflagen würden in den städtisch geprägten Regionen immer mehr kleine und mittlere Schweinehaltungen geschlossen. Dafür entstehen große, professionell geführte Integrationen, vor allem in dünnbesiedelten Norden des Landes.
Neben der gestiegenen Eigenproduktion dränge inzwischen auch immer mehr Schweinefleisch aus den Vereinigten Staaten auf den chinesischen Markt. Das liegt vor allem an den niedrigen Produktionskosten in den USA. Hier könne kein Land in Europa mithalten.
Ein alternativer Absatzmarkt könnte Japan sein, denn der japanische Selbstversorgungsgrad beim Schweinefleisch sei durch einen Rückgang der Inlandsproduktion inzwischen auf 48 % gesunken. Aber auch Südkorea und die Philippinen könnten als künftige Exportmärkte für europäisches Schweinefleisch an Bedeutung gewinnen.
Auch die Vereinigten Staatenseien ein interessanter Exportmarkt. Vor allem Rippchen und Bacon aus Europa seien sehr populär beim amerikanischen Verbraucher. Vielversprechend sei auch Mexiko. Denn dort importierte man im letzten Jahr rund 900.000 Tonnen Schweinefleisch, bisher vor allem aus den USA und aus Kanada. Derzeit versperre jedoch die hohe Einfuhrsteuer für europäisches Schweinfleisch diesen Weg.
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