Die von EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis vor einigen Monaten angekündigte Tierwohl-Plattformist jetzt offiziell gestartet. Ziel der Plattform sei es, allen 75 Teilnehmern in puncto Tierwohl die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu bieten und auf diesem Weg den Tierschutz langfristig zu verbessern, berichtet ein Sprecher der EU-Kommission.
Zu den Teilnehmern gehören neben den EU-Mitgliedstaaten weitere europäische Staaten, wissenschaftliche Institute und Organisationen wie z.B. die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltbank, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).
Nach Angaben von Andriukaitis hat die Plattform zwei wesentliche Zielsetzungen: Zum einen sollen die Entwicklung und Nutzung freiwilliger Verpflichtungen für den Tierschutz durch Unternehmen erleichtert werden. Zum anderen sollen Verbraucher für das Thema sensibilisiert werden, indem die Plattform EU-Tierwohlstandards weiter fördert.
Zudem werde ihnen der Zugang zu entsprechenden Informationen erleichtert und so der Marktwert der EU-Produkte auf dem Weltmarkt potentiell gesteigert.
Darüber hinaus betonte Andriukaitis die Rolle internationaler Handelsabkommen der EU mit Drittstaaten für den Tierschutz. Die Abkommen seien ein Schlüssel, um das Thema Tierwohl global voranzubringen. Der Gesundheitskommissar machte zudem deutlich, dass es bei diesem Vorhaben nicht das Ziel sei, eine weitere „Quasselbude“ einzurichten. Es solle vielmehr die Möglichkeit geboten werden, insbesondere praktische Erfahrungen der Teilnehmer in einem konstruktiven Dialog für die Weiterentwicklung des Tierwohls zu nutzen.
Der Litauer äußerte die Hoffnung, dass die Plattform den Tierschutz in der EU signifikant voranbringen kann. Grundvoraussetzung dafür sei allerding, dass alle Regelungen und Vereinbarungen in diesem Bereich umgesetzt sowie weiterentwickelt werden. Eine von Schweden angeführte Koalition, der Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark und die Niederlanden angehörten, hatte die Gründung der Tierwohl-Plattform angestoßen. Im Mai 2016 beauftragte der Rat der EU-Kommission, die Plattform einzurichten.