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Eine Seuche verändert alles

Ein Kommentar von Beate Kraml, Redaktion top agrar Österreich: Stellen Sie sich vor, Sie müssten alle Schweine auf Ihrem Betrieb in LKW‘s verladen. Nicht um sie zu verkaufen, sondern um alle Tiere – egal ob Ferkel oder Mastschwein – keulen zu lassen. Wie würden Sie sich dabei fühlen?

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Beate Kraml, Redaktion top agrar Österreich:


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Stellen Sie sich vor, Sie müssten alle Schweine auf Ihrem Betrieb in LKW‘s verladen. Nicht um sie zu verkaufen, sondern um alle Tiere – egal ob Ferkel oder Mastschwein – keulen zu lassen. Wie würden Sie sich dabei fühlen? Was würde Ihnen durch den Kopf gehen, wenn alle Schweine, die Sie täglich gefüttert und betreut haben, weggebracht würden?


Für Sauenhalter aus Oberösterreich wurde dieses Horrorszenario vergangenes Jahr zur grausamen Realität. Nach dem Ausbruch von Schweinebrucellose, einer ansteckenden Tierseuche, die Aborte und Umrauscher verursacht, mussten die Landwirte alle Sauen und Ferkel töten lassen.


Mit Tränen in den Augen erzählte die betroffene Bäuerin auf der Wintertagung Anfang Februar von ihren Erfahrungen mit der Brucellose. In all ihren Worten hörte man, wie sehr die Familie zunächst unter der Ungewissheit und dann später unter der Gewissheit, dass es tatsächlich diese Krankheit war, gelitten hatte. Als sie über den Abtransport und die Keulung sprach, musste sie oft nach Fassung ringen. Übrigens etliche der Zuhörer auch. Noch heute geht der Bäuerin und ihrer Familie dieser Moment an die Nieren.


In einer solchen Ausnahme-Situation geht es Landwirten nicht primär um den finanziellen Schaden. Es geht um den Verlust ihrer Tiere und um die Sorge, wie es weitergehen soll. Und wenn eine Bäuerin fast ein Jahr nach diesem für die gesamte Familie so einschneidenden Schicksal immer noch mit Tränen zu kämpfen hat, dann zeigt das, wie sehr sie der Ausbruch der Tierseuche mitgenommen hat. Und das, obwohl der Betrieb heute frei von Brucellose ist und wieder Ferkel produziert.


Dass Sie auch mit Schweinebrucellose konfrontiert werden, ist eher unwahrscheinlich, da sie sehr selten ist. Aber eine noch viel gefährlichere Tierseuche rückt immer näher: Die Afrikanische Schweinepest. Jetzt sind in Tschechien bereits mehrere infizierte Wildschweine außerhalb der eingezäunten Sperrzone gefunden worden. Die gesetzten Maßnahmen in unserem Nachbarland wirken also nicht ausreichend. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Schweinepest auch bei uns ankommt.


Sollte die ASP hierzulande bei einem schweinehaltenden Betrieb ausbrechen, sind die Folgen verheerend: Sperrzonen, Markteinbußen und Preisverfall wären die Folgen. Doch was ist mit dem persönlichen Schicksal? Infizierte Schweine würden noch am Betrieb gekeult werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.


Setzen Sie daher alles daran, Ihre Tiere zu schützen. Nehmen Sie die Schweinegesundheits-Verordnung ernst. Schließen Sie Ihre Ställe für Fremde. Halten Sie das Wild vom Hof fern. Nehmen Sie sich Zeit für Reinigung und Desinfektion. Schützen Sie die Existenzgrundlage Ihrer Familie!

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