Die Veredlungsbetriebe in Frankreich haben im vergangenen Jahr weniger Schweinefleisch produziert als 2016. Wie aus aktuellen Daten der Agrarbehörde France AgriMer hervorgeht, war bei allen Fleischarten ein Produktionsrückgang zu verzeichnen. Beim wichtigsten Sektor, dem Schweinefleisch, fiel dieser Rückgang mit 2,2 % auf 2,16 Mio. t jedoch am stärksten aus. Maßgeblich dafür war ein erneuter Bestandsrückgang, der das Schlachtaufkommen gegenüber 2016 um rund 550.000 Schweine verringerte.
Bei der Viehzählung im Mai 2017 hatte der französische Sauenbestand mit 984.000 Tieren erstmals die Millionenmarke unterschritten. Das Minus zum Vorjahr hatte 2,3 % betragen. Damit setzte sich eine längerfristige Entwicklung fort, denn binnen vier Jahren hat die Zahl der Muttertiere um rund 100.000 Stück abgenommen. Die Folge ist, dass das Schlachtaufkommen zurückgeht und dadurch laut AgriMer die Rentabilität der Schlachtbetriebe durch eine höhere Fixkostenbelastung geschmälert wird.
Darunter leidet auch der Export. Im vergangenen fiel die Exportrate beim Schweinefleisch auf das niedrigste Niveau seit mehr als zehn Jahren. Die Ausfuhr lebender Schweine ging um fast 11 % auf rund 48.000 t zurück, der Fleischexport um 8,5 % auf 546.000 t. Während zwar der Absatz von frischem und gefrorenem Schweinefleisch am EU-Binnenmarkt um gut 3 % auf 321.000 t gesteigert werden konnte, gingen die Drittlandsausfuhren wegen des schwachen Chinageschäfts insgesamt um fast 30 % auf 108.000 t zurück.
Die Experten von AgriMer erwarten für 2018 aufgrund der rückläufigen Tierbestände eine weitere Abnahme der Schweineproduktion, und zwar um gut 1 %. Da in der EU - aber auch in den USA und Brasilien - die Erzeugung steigen dürfte, wird eher mit schwächeren Erzeugerpreisen gerechnet, was dringende Investitionen der Schweinehalter erschweren wird.
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