Der Erzeugerring Westfalen zeigte sich bei seiner 51. Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwoch zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr. Geschäftsführer Ulrich Meierfrankenfeld berichtete, dass 2012 auf 1.007 Mitgliedsbetrieben rund 2,2 Mio. Mastschweine und 166.000 Würfe betreut wurden. Die Genossenschaft erzielte einen Jahresüberschuss von knapp 9.500 €. Meierfrankenfeld lobte zudem in seiner Ansprache das Gemeinschaftsprojekt „Gesunde Tiere, gesunde Lebensmittel“, an dem 60 Mitgliedsbetriebe teilgenommen haben, als wegweisendes Projekt, das aus eigener Kraft und ohne Auflagen durchgeführt wurde. Im Hinblick auf aktuelle Tierwohldiskussionen unterstrich er aber auch, dass in Zukunft der Fokus weniger auf biologische Leistungen gelegt werden müsse, sondern auf Tiergesundheit und ein effektives Kostenmanagement. Die Berater würden sich aus diesem Grund in Zukunft mehr spezialisieren.
„Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“
Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates folgte ein Vortrag des Gastreferenten Dr. Dirk Hesse vom Beratungsunternehmen Agrikontakt über Gegensätze und Gemeinsamkeiten von Massentierhaltung und Massentourismus. Er appellierte an die Landwirte, aktiv zu werden und zu agieren, statt zu reagieren. Die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirte müsse an der großen Masse orientiert werden, dabei solle man sich nicht wegducken, sondern vielmehr versuchen den Standpunkt der Verbraucher zu verstehen, so Hesse. „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“: hohe geltende Tierschutzstandards sollten mit Stolz nach außen getragen werden. Denn nicht alles was schön aussehe, bedeute auch mehr Komfort für das Tier. (aw)