Der Verzicht auf das vorsorgliche Kürzen der Ferkelschwänze ist alles andere als einfach. Denn es gibt bislang kein Patentrezept, wie man den Beißereien vorbeugen kann. Jeder Betrieb ist anders gelagert. "Diese Risikofaktoren muss man erkennen und die Abläufe optimieren. Erst dann ist es ratsam , in kleinen Tiergruppen auf das Kupieren der Ferkelschwänze zu verzichten", zieht Dr. Marco König Bilanz. Dr. König ist Ansprechpartner für Tierschutz im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie in Sachsen-Anhalt.
Im vergangenen Jahr hatte er gemeinsam mit Tierschutz- und Gesundheitsdiensten des Landes freiwillige Modellbetriebe aufgesucht, deren Haltungsbedingungen analysiert und Maßnahmen zur Verringerung des Schwanzbeißrisikos empfohlen. Begleitend wurden in den Betrieben mit finanzieller Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums Gesundheitschecks bei den Tieren durchgeführt.
Eine erste Auswertung dieser Modellbetriebe liegt jetzt vor. Es wird deutlich, welche Umstellungen in den Betrieben erforderlich sind. Zukünftiges Ziel der Arbeitsgruppe ist der Aufbau eines Informationsnetzwerkes, um die gewonnenen Erkenntnisse Schweinehaltern in Sachsen-Anhalt zur Verfügung zu stellen.
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