Angesichts der gegenwärtigen anhaltenden Unschlüssigkeit in der Politik, den Sauenhaltern eine klare praxistaugliche, rechtssichere und verlässliche Aussage zur Zukunft der Sauenhaltung in Deutschland zu geben, forderte der Vorsitzende des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland, Uwe Bartels, die politisch Verantwortlichen auf, zumindest durch Beschluss einer dreijährigen Übergangsfrist für das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration, diese Unisicherheit auszuräumen.
Diesen Weg schlage auch die Niedersächsische Landesregierung über den Bundesrat als Kompromiss vor, stellt der ehemalige Agrarminister Bartels fest. Diese Vorgehensweise sei konsequent angesichts der Tatsache, dass alle in der Diskussion befindlichen Verfahren zur betäubungslosen Kastration aus unterschiedlichen Gründen zum Ausstiegsdatum Ende 2018 nicht umsetzbar sind oder zu Struktureinbrüchen führen würden.
Mit einer dreijährigen Übergangsfrist wäre ausreichend Zeit gewonnen, um endlich konsequent eine rechtskonforme und praktikable Lösung zu erarbeiten und zu erproben. Die Verantwortlichen in Bund und Ländern müssten sich aber schon jetzt auf die notwendigen Schritte zur Abklärung noch offener Fragen verständigen. Eine weitere Verlängerung dürfe es nicht geben. Er hoffe, dass der Antrag Niedersachsens eine Mehrheit in den Gremien des Bundesrates erhalte.
Gleichzeitig mahnte Bartels an, die noch ausstehenden und überfälligen Entscheidungen zum Thema Deckzentrum und Abferkelbucht alsbald zu treffen. Auch hier warte man auf klare Entscheidungen der Politik, die eine zukunftsfähige Sauenhaltung für Deutschland sicherstellten. Die Ferkelerzeuger seien offen für Veränderungen und zeigten Bereitschaft zur Umgestaltung der Abferkelbuchten. Konkrete Festlegungen seien jedoch erst dann zu treffen, wenn umfassende Praxiserfahrungen und Folgeabschätzungen vorlägen. Die Umsetzung sollte auf einer entsprechenden Zeitachse in wirtschaftlich verträglicher Form erfolgen und durch Haltungskennzeichnung für den Verbraucher sichtbar werden.