Die Rohproteinwerte und die Aminosäuregehalte sind entscheidend für die Milch- und Fleischbildung. Die diesjährige Getreideernte ist nicht nur mengenmäßig kleiner ausgefallen, auch die Rohprotein- und Rohfasergehalte sind niedriger als im Vorjahr, wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) berichtet.
Die bisherigen Analysen der LUFA NRW zeigen, dass der mittlere Trockenmassegehalt (T) bei 88 % und somit zwei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert liegt. Der T-Gehalt ist wichtig, damit bei der Flüssigfütterung die richtige Menge Wasser hinzugegeben wird.
Die mittleren Rohproteingehalte hingegen zeigen einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Zwischen den 945 untersuchten Chargen gibt es jedoch große Unterschiede. So reichen die Rohproteingehalte beim Weizen zum Beispiel von 7,8 % bis 14,2 %. Ein Grund für die niedrigen Rohproteingehalte könnte der Wassermangel sein, der die Einlagerung von Stickstoffverbindungen ins Getreidekorn verhindert hat. Ähnlich verhält es sich mit dem Gehalt an essentiellen Aminosäuren. Landwirte sollten ihre Futterrationen nach Empfehlungen der GfE und DLG auf Basis der verdaulichen Aminosäuren gezielt ergänzen.
Während die Energiegehalte annähernd auf Vorjahresniveau liegen, bewegen sich die Rohfasergehalte weit unter den Werten des Vorjahres. Auch in diesem Fall empfiehlt es sich faserarme Mischungen zu ergänzen.