Aufgrund negativer Erfahrungen mit der Verfütterung von frischem Getreide an Schweine empfiehlt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine Lagerung von mindestens vier Wochen nach der Ernte. Denn das Getreide durchläuft nach dem Drusch einen Nachreifungsprozess. Während des Prozesses findet innerhalb des Getreidekorns eine Umverlagerung von Wasser statt. Zudem durchlaufen Stärke und Eiweiß einem Alterungsprozess. Dadurch wird die Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe verlangsamt, welches sich Positiv auf die Verdauung auswirkt.
Häufig auftretende Verdauungsprobleme beruhen meist auf einer unsachgemäßen Lagerung und Konservierung des Erntegutes, bei der beispielsweise in Folge einer Nacherwärmung mikrobielle Stoffwechselaktivitäten in Gang gesetzt werden. Um mögliche Risiken auszuschließen, sollte trocken gelagertes Getreide erst nach vier Wochen verfüttert werden. Säurekonserviertes Getreide kann bereits nach wenigen Tagen eingesetzt werden, da die Enzym- bzw. Stoffwechselaktivitäten von Bakterien und Pilzen durch die Säurewirkung inaktiviert werden. Eine Beeinträchtigung der Futteraufnahme aufgrund der Säureausgasung ist nach einigen Tagen nicht mehr zu befürchten.