Die Getreidequalitäten streuen in diesem Jahr wieder stark, wie aktuelle Untersuchungsergebnisse der LUFA NRW in Münster zeigen. Die Fütterungsexperten der Landwirtschaftskammer NRW raten im aktuellen Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben deshalb dringend, das Futtergetreide auf seine Qualität hin untersuchen zu lassen. 

 

Insgesamt 759 Proben der diesjährigen Ernte untersuchte die LUFA NRW in Münster. Bei allen Getreidearten zeigten sich gute Qualitäten. Allerdings lagen die Rohproteingehalte unter denen des Vorjahres. Die Streubreiten beim Rohprotein, den essenziellen Aminosäuren und bei der Energie zeigen, wie wichtig die Analyse des eigenen Getreides ist. Denn es reicht oft nicht, sich auf die durchschnittlichen Tabellenwerte bei der Zusammenstellung der Futterkomponenten zu verlassen.

 

Beispielsweise kann bei geringen Lysin-Gehalten im Getreide eine Anteilserhöhung an Sojaextraktionsschrot nötig werden, um schlechtere Leistungen zu vermeiden. Bei der Berechnung der optimalen Futterration muss auch die praececale Verdaulichkeit der einzelnen Aminosäuren beachtet werden, da diese bei den verschiedenen Getreidearten zum Teil stark voneinander abweichen. Daher ist nur mit der Getreide-Untersuchung eine exakte, auf den Bedarf ausgerichtete Rationsgestaltung möglich.

 

Für die Futteranalyse reicht es aus, von ähnlichen Getreideschlägen eine Mischprobe zur Untersuchung einzusenden. Auch Untersuchungen auf Toxine wie DON und ZEA machen gerade in der Ferkelerzeugung Sinn, da Sauen und Ferkel sehr sensibel auf diese Toxine reagieren.