Futtermittelherstellerverband wirbt für Einsatz von nachhaltigem Soja
Für eine möglichst einheitliche Vorgehensweise beim Einsatz von nachhaltig erzeugtem und zertifiziertem Soja für Futterzwecke hat der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) geworben. Der Geschäftsführer des Verbandes, Dr.
Für eine möglichst einheitliche Vorgehensweise beim Einsatz von nachhaltig erzeugtem und zertifiziertem Soja für Futterzwecke hat der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) geworben. Der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Hermann-Josef Baaken, sagte gegenüber dem Pressedienst AGRA-EUROPE, dass die im vergangenen Jahr vom EU-Dachverband der Mischfutterhersteller (FEFAC) entwickelten Leitlinien für die Beschaffung von nachhaltigem Soja den besten Weg zu einer raschen und breiten Anwendung solcher Herkünfte in Deutschland darstellten.
Die Branchenempfehlung habe nämlich den Vorteil, viele Zertifikate für nachhaltige Sojaprodukte unter einem Dach zu vereinen und erlaube so eine effiziente und unbürokratische Teilnahme bereits zertifizierter Betriebe. Anders als bei einseitigen Vereinbarungen zwischen den Akteuren der Lebens- und Futtermittelkette sei so ein schneller Transformationsprozess für den gesamten Futtermittelmarkt denkbar, betonte Baaken, der sich aus diesem Grund für eine rege Teilnahme der deutschen Mischfutterindustrie an den Leitlinien aussprach.
Nach seinen Angaben sind bereits elf internationale Nachhaltigkeitszertifikate nach den Vorgaben der FEFAC-Leitlinien zugelassen. Für Donausoja gelte dies jedoch noch nicht, da die hier durchgeführte Kontrollsystematik bislang nicht den Leitlinien der Branchenempfehlung entsprechen würden, stellte der DVT-Geschäftsführer fest.
GVO-frei bleibt Nische
Forderungen nach einem branchenweiten Verzicht auf Soja, das gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthält, bezeichnete Baaken als illusorisch. Nach seiner Einschätzung wäre es zwar möglich, die notwendigen Mengen an GVO-freiem Soja für den deutschen Bedarf am internationalen Markt zu beschaffen. Es sei aber zu bedenken, dass bisher nicht geklärt sei, wie mit technisch unvermeidbaren Verunreinigungen umgegangen werden solle.
Auch könne aus jetziger Sicht nicht abgeschätzt werden, ob der Markt den höheren Aufwand zur Sicherstellung der GVO-Freiheit überhaupt honoriere, erklärte der DVT-Geschäftsführer. Er geht deshalb davon aus, dass GVO-freies Soja in der Fütterung vorerst eine hochpreisige Nische bleiben wird. Mehr Potential sieht Baaken dagegen in der Umsetzung der FEFAC-Leitlinien. Die breite Anwendung von nachhaltig erzeugtem Soja sei praktikabel, aus Verbrauchersicht günstig und biete darüber hinaus im Verhältnis zum Aufwand die größeren Vorteile für Mensch und Umwelt.
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Für eine möglichst einheitliche Vorgehensweise beim Einsatz von nachhaltig erzeugtem und zertifiziertem Soja für Futterzwecke hat der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) geworben. Der Geschäftsführer des Verbandes, Dr. Hermann-Josef Baaken, sagte gegenüber dem Pressedienst AGRA-EUROPE, dass die im vergangenen Jahr vom EU-Dachverband der Mischfutterhersteller (FEFAC) entwickelten Leitlinien für die Beschaffung von nachhaltigem Soja den besten Weg zu einer raschen und breiten Anwendung solcher Herkünfte in Deutschland darstellten.
Die Branchenempfehlung habe nämlich den Vorteil, viele Zertifikate für nachhaltige Sojaprodukte unter einem Dach zu vereinen und erlaube so eine effiziente und unbürokratische Teilnahme bereits zertifizierter Betriebe. Anders als bei einseitigen Vereinbarungen zwischen den Akteuren der Lebens- und Futtermittelkette sei so ein schneller Transformationsprozess für den gesamten Futtermittelmarkt denkbar, betonte Baaken, der sich aus diesem Grund für eine rege Teilnahme der deutschen Mischfutterindustrie an den Leitlinien aussprach.
Nach seinen Angaben sind bereits elf internationale Nachhaltigkeitszertifikate nach den Vorgaben der FEFAC-Leitlinien zugelassen. Für Donausoja gelte dies jedoch noch nicht, da die hier durchgeführte Kontrollsystematik bislang nicht den Leitlinien der Branchenempfehlung entsprechen würden, stellte der DVT-Geschäftsführer fest.
GVO-frei bleibt Nische
Forderungen nach einem branchenweiten Verzicht auf Soja, das gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthält, bezeichnete Baaken als illusorisch. Nach seiner Einschätzung wäre es zwar möglich, die notwendigen Mengen an GVO-freiem Soja für den deutschen Bedarf am internationalen Markt zu beschaffen. Es sei aber zu bedenken, dass bisher nicht geklärt sei, wie mit technisch unvermeidbaren Verunreinigungen umgegangen werden solle.
Auch könne aus jetziger Sicht nicht abgeschätzt werden, ob der Markt den höheren Aufwand zur Sicherstellung der GVO-Freiheit überhaupt honoriere, erklärte der DVT-Geschäftsführer. Er geht deshalb davon aus, dass GVO-freies Soja in der Fütterung vorerst eine hochpreisige Nische bleiben wird. Mehr Potential sieht Baaken dagegen in der Umsetzung der FEFAC-Leitlinien. Die breite Anwendung von nachhaltig erzeugtem Soja sei praktikabel, aus Verbrauchersicht günstig und biete darüber hinaus im Verhältnis zum Aufwand die größeren Vorteile für Mensch und Umwelt.