Wann fühlt sich ein Schwein wohl? Wenn es gesund ist, keine Schmerzen empfindet und gute biologische Leistungen erbringt? Bisher gibt es keine umfangreichen Studien über Zusammensetzung, Beeinflussung und Auswirkungen des Gemüts- und Emotionszustands landwirtschaftlicher Nutztiere. Und es fehlen zuverlässige und praxistaugliche Indikatoren zur objektiven Beurteilung.
Das soll sich jetzt ändern. Anfang Mai erhielt das Forschungsvorhaben "Erfassung positiver Emotionen beim Schwein (FeelGood)" des Instituts für Tierzucht und Tierhaltung der Universität Kiel den Zuwendungsbescheid vom Bundeslandwirtschaftministerium. Hauptziel des Projektes ist, ein umfassendes Verständnis von der Gefühlswelt landwirtschaftlicher Nutztiere zu erlangen.
Die Gefühlswelt bei Tieren wird vor allem durch die Basisemotionen Angst, Wut, Glück, Trauer und Abscheu bestimmt. Einige komplexere Gemütsbewegungen wie Anspannung, Nervosität, Stress, Aufregung, Aufmerksamkeit, Interesse, Zufriedenheit, Entspannung, Gelassenheit, Bedrückung und Langeweile werden Tieren ebenfalls zugesprochen.
Das Problem: Die Gefühle beeinflussen sich gegenseitig. Zudem bestehen komplexe Zusammenhänge mit physiologischen Zuständen wie Hunger, Durst, Krankheit oder dem Sexualtrieb. Darüber hinaus bedingen Emotionen bestimmte Verhaltensweisen. Und auch das Umfeld des Tieres, also die Haltung, beeinflusst alle Faktoren des Tierwohls.
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