Angesichts der geringen Inanspruchnahme hat der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag, Hermann Grupe, die Ringelschwanzprämie für „gescheitert“ erklärt. Nicht einmal 1,5 % des gesamten Mastschweinebestandes in Niedersachsen seien bisher für die Prämie angemeldet worden, erklärte Grupe. Die Ende 2015 von der damals rot-grünen Koalition eingeführte Zahlung sei nichts anderes als eine „teure Symbolpolitik beim Thema Tierschutz“.
Laut Grupe sei bei der Ringelschwanzprämie unberücksichtigt geblieben, dass das Wohl der Tiere durch eine Summe von Faktoren bestimmt werde, kritisierte der FDP-Politiker. Dieses sei nicht allein am Kupieren der Schwänze festzumachen. Die geringen Anmeldezahlen belegen für den FDP-Politiker eindeutig, dass der Großteil der Mastschweine in Niedersachsen weiterhin von Verletzungen durch Schwanzbisse betroffen oder gefährdet ist. Wichtig sei daher ein „grundsätzliches Umdenken“. Durch Investitionen in moderne Anlagen sollten die Bedingungen für Menschen und Mastschweine nachhaltig verbessert werden, erklärte der Landespolitiker und forderte die Aufstockung des Agrarinvestitions-Förderprogramms auf wieder mindestens 40 Mio. €. In der Vergangenheit habe man damit Investitionen im Wert von 250 Mio. € angestoßen.
Bei der Ringelschwanzprämie erhalten Landwirte eine Prämie, wenn sie auf das Kürzen der Schwänze in ihren Ställen verzichten und gleichzeitig mindestens 70 % der Tiere des angemeldeten Bestandes ohne Bissverletzungen bleiben. Laut den Zahlen des Landwirtschaftsministeriums in Hannover flossen hier im vergangenen Jahr für landesweit 59.200 Mastschweine Fördermittel. Für die bevorstehende Auszahlungsrunde haben die Betriebe gut 200.000 Tiere angemeldet.
${intro}