Ferkelerzeuger werden zunehmend mit einer Reihe von Auflagen konfrontiert, die ihre Wirtschaftlichkeit stark beeinflussen. Das Thünen-Institut hat auf Grundlage von Benchmarkzahlen die ökonomischen Folgen einer Haltungsumstellung in der Ferkelerzeugung untersucht.
Kalkuliert wurden die ökonomischen Folgen einer Gruppenhaltung im Deckzentrum und einer Abferkelung in sogenannten Bewegungsbuchten für einen typischen nordwest-deutschen Betrieb. Die Berechnung erfolgte für zwei Szenarien mit je drei verschiedenen Varianten.
Im ersten Szenario wurde eine Bestandserhaltung und somit eine Gebäudeerweiterung aufgrund des erhöhten Platzbedarfs unterstellt. Im zweiten Szenario wird der bestehende Stallbereich genutzt, was eine Bestandsabnahme zur Folge hat. Die untersuchten Varianten sahen wie folgt aus:
1. Erhöhung der Arbeitszeitanforderung
2. Anstieg der Rate der erfolglosen Insemination
3. Anstieg der Ferkelsterblichkeit
In allen Szenarien und Varianten verschlechtert sich die Wirtschaftlichkeit der Betriebe erheblich. Der Bundesverband für Rind und Schwein e.V. (BRS) fordert deshalb, dass die Bestimmungen für den Abferkelbereich in der bevorstehenden Änderung der Tierschutznutztierhaltungverordnung nicht bzw. nur für Neubauten angepasst werden sollten. Zudem verdeutliche der vorhersehbare Anstieg der Ferkelsterblichkeit, dass noch erheblicher Forschungsbedarf bestehe, bevor praxistaugliche Haltungssysteme in Modell- und Demonstrationsbetrieben getestet werden können.