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Hartelt: Landesregierung lässt Schweinehalter im Stich

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, ist entsetzt über die mangelnde Sachkenntnis der Spitze des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums und deren vollkommene Fehleinschätzung der Lage im Hinblick auf die betäubungslose Ferkelkastration.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, ist entsetzt über die mangelnde Sachkenntnis der Spitze des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums und deren vollkommene Fehleinschätzung der Lage im Hinblick auf die betäubungslose Ferkelkastration.


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„Das Ministerium verschließt die Augen vor der Realität und gefährdet damit auf fatale Art und Weise die Existenz der Ferkelerzeuger im Land!“ Die betäubungslose Ferkelkastration ist ab dem kommenden Jahr verboten, aber es fehlt derzeit an praktikablen Alternativen.


Besonders kritisiert Hartelt die Aussage von Staatssekretär Dr. Thomas Griese in einem Interview mit dem SWR. Darin bezeichnet dieser die vom Berufsstand geforderte Lokalanästhesie, den sogenannten 4. Weg, als Fata Morgana, da es die Methode noch gar nicht gebe. Dabei würde ein Blick nach Skandinavien ausreichen, so Hartelt. In Norwegen werde die Ferkelkastration unter Lokalanästhesie seit 2003 und in Schweden seit 2016 routinemäßig durchgeführt. Auch in Dänemark komme der 4. Weg seit Jahresbeginn erfolgreich zur Anwendung.


Der BWV-Präsident hat deshalb kein Verständnis für die Blockadehaltung gegenüber diesem Verfahren. Die Landesregierung solle sich endlich auf Bundesebene für die Zulassung der Lokalanästhesie einsetzen und wenn erforderlich auch für die Verschiebung des Ausstiegstermins aus der betäubungslosen Ferkelkastration.


Die von Umweltministerin Ulrike Höfken favorisierte Immunokastration sei keine Alternative, da sowohl der Lebensmitteleinzelhandel als auch die Metzger diese Methode bereits abgelehnt hätten. Die Vermarktung der so behandelten Tiere sei damit ausgeschlossen. Auch die Ebermast mache keinen Sinn. Der Markt für Eber sei begrenzt und der Bedarf der aufnehmenden Hand gedeckt. Die Betäubung mit Isofluran wiederum sei noch nicht zugelassen, bedeute ein hohes Sterberisiko für die Ferkel und werfe Fragen bezüglich des Anwenderschutzes auf.


Mit dem 4. Weg habe der Berufsstand laut Hartelt ein einfaches, wirksames und vor allem wettbewerbsfähiges Verfahren vorgeschlagen. Trotzdem würden dagegen immer neue Hürden aufgebaut, es fehle eindeutig der politische Wille für die Umsetzung.


Die Ferkelerzeugung in Deutschland insgesamt sinkt bereits stark, während die Importe aus Dänemark steigen, erklärt dazu der Bauernverband. Der Selbstversorgungsgrad der Republik sei unter 80 Prozent gefallen und in Rheinland-Pfalz betrage der Anteil am bundesdeutschen Ferkelbestand gerade einmal noch 0,6 Prozent.


Da die Zeit immer knapper wird, fordert der BWV-Präsident die politisch Verantwortlichen dazu auf, endlich Farbe zu bekennen: „Wenn die Schweinhaltung in Rheinland-Pfalz nicht mehr gewünscht ist, muss das offen kommuniziert werden, dann wissen die Betriebe wenigstens woran sie sind.“

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