Der Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Schweinefleisch ist in der EU die häufigste Ursache für eine Hepatitis E-Infektion. Darauf hat vergangene Woche die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hingewiesen. Ihr zufolge hat es in den vergangenen zehn Jahren mehr als 21.000 Infektionen mit diesem Virus bei Menschen gegeben, mit stark zunehmender Tendenz. „Auch wenn sie nicht so weit verbreitet ist wie andere lebensmittelbedingte Krankheiten, sorgt Hepatitis E für eine wachsende Besorgnis in der EU“, erklärte die Vorsitzende der zuständigen EFSA-Arbeitsgruppe, Rosina Girones.
In der Vergangenheit hätten die Menschen gedacht, dass die Hauptinfektionsquelle kontaminiertes Trinkwasser bei Reisen außerhalb der EU sei. Nun sei aufgrund von Studienergebnissen klar, dass der Verzehr von belasteter Nahrung der Ansteckungsgrund Nummer eins sei, und Hausschweine seien die Hauptträger von Hepatitis E in der Gemeinschaft. Die Experten des EFSA-Gremiums für biologische Gefahren raten deshalb den Mitgliedstaaten, die Verbraucher über die Risiken des Verzehrs von rohem oder unzureichend erhitztem Schweinefleisch aufzuklären. Sie empfehlen zudem die Entwicklung geeigneter Methoden zur Erkennung von Hepatitis E in Lebensmitteln.
Die meisten Menschen, die mit Hepatitis E-Viren in Berührung kommen, zeigen laut EFSA keine oder nur leichte Symptome einer Lebererkrankung. Allerdings kann es in manchen Fällen, insbesondere bei vorgeschädigten Lebern oder Patienten mit einem schwachen Immunsystem, zu einem vollständigen Leberversagen mit Todesfolge kommen.