In Holland kämpfen die Landwirte bereits seit Jahren mit hohen Nährstoffüberschüssen, viele Betriebe müssen große Mengen Gülle überregional abgeben. In diesem Jahr ist die Abgabe besonders problematisch. Laut dem Schweinehalterverband POV liegt der überbetriebliche Gülleabsatz rund 35 % unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Die Gründe sind vielfältig:
- Aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit zu Jahresbeginn haben viele Ackerbauern keine Gülle abgenommen und stattdessen Kunstdünger ausgebracht. Viele Lagerbehälter sind deshalb noch gut gefüllt.
- Ein weiterer Faktor ist der Wettbewerb mit Rindergülle, fast 60 % der Rinderhalter hatten 2017 einen Überschuss an Gülle. Hinzu kommt, dass viel weniger Rindergülle separiert wurde als angenommen.
- Der Gülleexport von Holland nach Deutschland ist gesunken, weil die neue deutsche Düngeverordnung die deutschen Betriebe unter Druck setzt. Viele Ackerbauern zögern bei der Gülleaufnahme.
- Fachleute kritisieren, dass die Verarbeitungskapazitäten für Gülle in den Niederlanden zuletzt immer weiter zurückgefahren wurden. Es gibt zwar Pläne und Initiativen, aber oft dauert es sehr lange, bis neue Konzepte vorliegen und die Genehmigungen erteilt sind.