In Holland scheint man derzeit die Wende in der Schweinefleischproduktion einzuläuten. Wie Jaap de Wit, Einkäufer beim niederländischen Schlachtkonzern Westfort, im Interview mit der Fachzeitschrift Boerderij erklärt, sieht er die Zukunft in Markenfleisch-Konzepten. „Massenware, die jederzeit austauschbar ist, wird zumindest in Europa auf Dauer deutlich an Bedeutung verlieren“, prognostiziert der Manager.
„Unsere Kunden im Handel verlangen von uns immer öfter Fleischkonzepte, mit denen sie sich von ihren Konkurrenten abheben können“, erklärt de Wit im Interview weiter. Er ist außerdem davon überzeugt, dass die Landwirte auf Dauer finanziell besser fahren werden, wenn sie sich an speziellen „Besser-Leben- oder Tierwohl-Programmen“ beteiligen. De Wit verweist in diesem Zusammenhang auf Berechnungen des Landbauökonomischen Instituts der Universität Wageningen. Insgesamt beziffert der Schlachthofmanager das Absatzpotenzial für Tierwohl-Schweine in Holland auf 40000 bis 50000 Tiere pro Woche.
Die Firma Westfort setzt bei Schweinefleisch inzwischen sehr stark auf die Markenstrategie. So schlachtet das Unternehmen nach eigenen Angaben nur Schweine, die in Holland geboren und aufgezogen wurden. Ende 2015 wurde ein neuer Schlachthof in IJsselstein in Betrieb genommen, wo wöchentlich etwa 35000 Schweine geschlachtet und verarbeitet werden. Beim Bau des Schlachthofes wurde großer Wert auf die schonende Tötung und Verarbeitung der Schweine gelegt, heißt es bei dem Unternehmen.
${intro}