Großes Aufsehen erregte die im vergangenen Jahr veröffentlichte Doktorarbeit von Dr. Sophie Meyer-Hamme an der Universität Göttingen. Sie veröffentlichte ihre Fallstudie zum Thema „Zusammenhang zwischen Bestands-, Gruppengröße und Indikatoren des Tierwohls in der konventionellen Schweinemast“. Aus Sicht des Kasseler Instituts für ländliche Entwicklung wird diese Fallstudie in ihrer Bedeutung unterschätzt.
Das Institut weist darauf hin, dass in den bisherigen Fach-Kommentaren nur die sachlich nicht haltbare Aussage in den Vordergrund gestellt worden sei, dass kein Zusammenhang zwischen der Bestandsgröße und dem Tierwohl bestehe. Zwar kämen Institutsmitarbeiter zu dem Schluss, dass der Erkenntnisgewinn der Arbeit durch grundlegende Fehler bei der Auswahl der Untersuchungsbetriebe stark eingeschränkt werde. Doch auch wenn die Untersuchung nicht repräsentativ für die Schweinemast in Deutschland stehe, so sei sie dennoch bedeutsam als „Fallstudie von 60 Betrieben mit durchschnittlich sehr großen Beständen“. Alle Untersuchungsergebnisse hätten auf durchgängig schlechte und dringend verbesserungsbedürftige Haltungsbedingungen der Mastschweine hingewiesen, betonte das Institut. Auffällig sei auch, dass bei zahlreichen Merkmalen die Betriebe mit den relativ kleineren Beständen besser abgeschnitten hätten als die größeren.