Das Magdeburger Urteil zur Breite der Kastenstände im Deckzentrum hält Sauenhalter in Sachsen-Anhalt weiter in Atem. Denn die Umsetzung stellt Landwirte vor eine ihrer größten Herausforderungen. Das wurde deutlich, als sich die Magdeburger Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbertmit Vertretern der in der Arbeitsgemeinschaft Tierzuchtverbände zusammengeschlossenen Organisationen in Magdeburg traf.
Der Schweinewirtschaftsverband forderte ein bundeseinheitliches Vorgehen bei der Umsetzung des Urteils sowie ausreichende Übergangsfristen. Der Rinderzuchtverband äußerte sich kritisch zur Privilegierung nach dem Baugesetzbuch, zumal Einschränkungen des Baurechts für landwirtschaftliche Investitionen im Außenbereich weitere Wettbewerbsnachteile für die Tierproduktion in Sachsen-Anhalt zur Folge hätten. Damit verhindere man die Umsetzung von Tierwohlmaßnahmen, so der Rinderzuchtverband.
Alle Verbände zusammen betonten die Entwicklungsfähigkeit und das hohe Potential der Nutztierhaltung in Sachsen-Anhalt. Allerdings stünden die Halter hinsichtlich des Tierschutzes zunehmend unter Generalverdacht und müssten sich rechtfertigen. Hinzu komme, dass in grundsätzlichen Rechtsfragen keine einheitliche Vorgehensweise erkennbar sei und Alleingänge die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigten.