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Label „Für Mehr Tierschutz“ ein Flop?

Das vor eineinhalb Jahren eingeführt Label „Für Mehr Tierschutz“ verliert Lieferanten. Die ohnehin schon geringe Anzahl der Mastbetriebe ist gesunken.

Lesezeit: 2 Minuten

Das vor eineinhalb Jahren eingeführt Label „Für Mehr Tierschutz“ verliert Lieferanten. Die ohnehin schon geringe Anzahl der Mastbetriebe ist gesunken. Das zeigt die Antwort des Labelinhabers, des Deutschen Tierschutzbunds, auf eine Anfrage der überregionalen Tageszeitung taz. Hätten bis vor Kurzem noch 16 Betriebe Label-Schweine geliefert, seien es jetzt nur noch 7. Die Zahl der Hühnermäster sei von 44 auf 38 gesunken. Die damalige Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) hatte das Label zur seiner Markteinführung vor eineinhalb Jahren als Beitrag für mehr Transparenz und Wahlfreiheit der Verbraucher präsentiert und mit einer Million Euro Steuergeldangeschoben. Das Siegel schreibt zum Beispiel mehr Platz im Stall und ein Verbot der Kastration von Ferkeln ohne Betäubung vor.


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Vion: Preispolitik des Handels bremst


Der Schlachtkonzern Vion macht für die geringe Verbreitung des Labels vor allem die Preispolitik des Lebensmittelhandels verantwortlich. Ein Kilogramm Schnitzelfleisch mit Siegel koste 9,98 €, im Sonderangebot sei konventionelles Fleisch aber im selben Laden schon für 5,98 € zu haben, sagt Vion-Landwirtschaftsdirektor Heinz Schweer. „Wenn 70 % des Fleisches über Sonderangebote verkauft werden, stößt man mit so einem Programm an Grenzen.“ Hinzu komme, dass weder Vion noch der Tierschutzbund mit einer großen Vermarktungskampagne werben könne.


Zu wenig Ferkel mit langen Schwänzen


Allerdings gibt es auch Probleme auf den Betrieben. Das Label setzte zum Ziel, den Schweinen nach einer Übergangszeit nicht mehr die Schwänze zu kürzen. „Es gab Schwierigkeiten, überhaupt Ferkel mit komplett langen Schwänzen zu bekommen“, sagt Lars Schrader vom bundeseigenen Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit, der die Haltung nach den Siegelkriterien erforscht. Ein Ferkelerzeuger habe „phasenweise“ auf das Kupieren verzichtet. „Das hat mal funktioniert, mal nicht.“ Auch die feste Liegefläche statt der üblichen durchgehend mit Spalten versehenen Böden sei nur eingeschränkt praktikabel gewesen: „Bei hohen Temperaturen haben die Tiere dort gekotet und sich da reingelegt.“


Tierschutzbund will weitermachen


Der Deutsche Tierschutzbund zieht trotz allem „eine grundsätzlich positive Bilanz“ seines Siegels. Das Label habe die politische Debatte über Veränderungen in der Tierhaltung intensiviert. Zudem sei es ja auch erst 18 Monate alt. Deshalb erklärt die Organisation: „Wir gehen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter, um jetzt und sofort erste Verbesserungen für die Tiere durchzusetzen.“

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