Unkontrolliert austretende Substanzen aus der Landwirtschaft stellen ein großes Umweltrisiko dar. In Deutschland ist im vergangenen Jahr eine insgesamt deutlich größere Menge an Jauche, Gülle, Silagesickersaft, Gärsubstrat sowie vergleichbaren in der Landwirtschaft anfallenden Stoffen (JGS) bei Unfällen freigesetzt worden als 2016.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden 2017 insgesamt 128 Unfälle mit JGS gemeldet, zwei weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig nahm jedoch die Menge an JGS, die unkontrolliert in die Umwelt austrat, um 2,42 Mio. l oder 46 % auf 7,71 Mio. l zu. Der deutliche Anstieg im vergangenen Jahr geht laut Destatis auf wenige Einzelunfälle zurück, bei denen große JGS-Mengen freigesetzt wurden. Von dem in die Umwelt gelangten Volumen an Jauche und Gülle sowie anderen vergleichbaren landwirtschaftlichen Stoffen konnten 2017 knapp 48 % nicht zurückgewonnen werden. Mit 5,47 Mio. l gelangte mehr als die Hälfte der 2017 insgesamt freigesetzten Menge an wassergefährdenden Stoffen, allein bei 32 Unfällen in Biogasanlagen, in die Umwelt.