Eine überaus positive Bilanz beim Thema Tierschutz hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer kurz vor dem Ende der verkürzten Legislaturperiode gezogen. Der Tierschutzplan Niedersachsen mit fast 50 Einzelpunkten sei unter der rot-grünen Landesregierung nahezu vollständig umgesetzt und damit Pionierarbeit geleistet worden, hob der Minister hervor.
„Diese Pionierleistung ist eine Blaupause für den Bund. Denn wir brauchen kein Stück- und Flickwerk, sondern eine nationale Nutztierstrategie“, forderte der Grünen-Politiker. Meyer weiter: „Diese Landesregierung hat zur Überraschung vieler die Ziele und Zeitpläne des Tierschutzplans eingehalten und Niedersachsen zum Tierschutzland Nummer eins gemacht.“
Der Minister forderte gleichzeitig, dass das Engagement der Bauern belohnt werden müsse, etwa durch Tierwohlprämien oder durch faire Preise für entsprechend gekennzeichnete Produkte im Laden.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) indes beurteilt Minister Meyers Erfolgsbilanz weniger euphorisch. Der bereits in der vorausgegangenen Legislaturperiode von dem damaligen CDU-Landwirtschaftsminister Gert Lindemann ins Leben gerufene Tierschutzplan sei von Landwirtschaftsminister Christian Meyer lediglich fortgeführt worden. Man habe einiges erreicht, es bleibe aber noch viel zu tun.
Beispiel Kupierverzicht: Hier habe man inzwischen viele Erfahrungen sammeln können. Es sei aber keineswegs sicher, ob sich die scheinbar positiven Erfolgsquoten aus der Ringelschwanzförderung auch tatsächlich in die breite Praxis übertragen lassen.
Zur Weiterentwicklung der Tierhaltung ist es nach Ansicht der ISN unerlässlich, auf dem Erreichten zügig aufzubauen, neue Ziele zu definieren und dann die nächsten Schritte einzuleiten. Diese Schritte praktikabel zu gestalten, werde eine der zentralen Aufgaben der neuen Landesregierung sein – egal, welche Parteien am Ende das Ruder übernehmen und welcher Minister den Staffelstab überreicht bekomme.
${intro}