NASSER NORDEN: „Wir reinigen im Schweinestall nur noch das Nötigste“
„Eigentlich liebe ich das Wasser, schließlich beginnt die Nordsee nur wenige Kilometer hinter meinem Hof. Doch in diesem Jahr kann ich kein Wasser mehr sehen. Allein in der zweiten Jahreshälfte ist doppelt so viel Regen gefallen wie sonst üblich! Die Folgen im Ackerbau sind verheerend."
Über die Situationin Ostfriesland berichtet Anke Willms, Schweinehalterin und Ackerbauerin aus Dornum, Landkreis Aurich:
„Eigentlich liebe ich das Wasser, schließlich beginnt die Nordsee nur wenige Kilometer hinter meinem Hof. Doch in diesem Jahr kann ich kein Wasser mehr sehen. Allein in der zweiten Jahreshälfte ist doppelt so viel Regen gefallen wie sonst üblich! Die Folgen im Ackerbau sind verheerend: Wir konnten von 300 ha bislang nur 40 ha einsäen, unser Raps ist im Dauerregen regelrecht untergegangen. Auch das Getreide tut sich schwer. Die schweren Kleiböden verschlämmen bei der Nässe und die Pflanzen können nicht mehr durchwachsen.
Die größte Sorge bereitet mir aber die Gülle, die täglich in unseren Sauen-, Ferkel- und Jungsauen-Aufzuchtställen anfällt. Im Herbst konnte ich nur 50 % der sonst üblichen Menge auf meinen Feldern ausbringen. Mein Güllelagerraum wird deshalb schon jetzt arg strapaziert. Ich hatte gehofft, und auch schon die mündliche Zusage erhalten, dass ich bei Berufskollegen einen Teil der Gülle bis zum Frühjahr 2018 zwischenlagern kann.
Doch die Lagernot, die hier im Landkreis Aurich mittlerweile alle Landwirte haben, hat dazu geführt, dass keiner mehr Güllelagerraum verpachtet. Ich habe deshalb im Betrieb Maßnahmen ergriffen, um den Gülleanfall so gut es geht zu reduzieren. Die Biogasanlage läuft mit reduzierter Leistung, sodass weniger Gärrest anfällt. Bei der Stallreinigung beschränken wir uns auf das Allernötigste. Wir reinigen nur noch die Abferkel- und Flatdeckställe.
Die Warteställe, die Isolierdecken der Stallabteile und die Sauen, die wir beim Einstallen in den Abferkelstall sonst auch waschen, reinigen wir erst einmal nicht mehr. Das ist hygienisch zwar äußerst bedenklich, aber die Regensituation hier bei uns an der Nordseeküste lässt mir keine andere Wahl. Auch die Nährstoffbörsen können mir nicht weiterhelfen. Weit und breit ist kein Lagerraum mehr vorhanden, sagt man mir. Und auch die Separation der Schweinegülle ist keine Alternative. Alle Firmen, bei denen ich nachgefragt habe, sind bis Ende Januar komplett ausgebucht.“
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Über die Situationin Ostfriesland berichtet Anke Willms, Schweinehalterin und Ackerbauerin aus Dornum, Landkreis Aurich:
„Eigentlich liebe ich das Wasser, schließlich beginnt die Nordsee nur wenige Kilometer hinter meinem Hof. Doch in diesem Jahr kann ich kein Wasser mehr sehen. Allein in der zweiten Jahreshälfte ist doppelt so viel Regen gefallen wie sonst üblich! Die Folgen im Ackerbau sind verheerend: Wir konnten von 300 ha bislang nur 40 ha einsäen, unser Raps ist im Dauerregen regelrecht untergegangen. Auch das Getreide tut sich schwer. Die schweren Kleiböden verschlämmen bei der Nässe und die Pflanzen können nicht mehr durchwachsen.
Die größte Sorge bereitet mir aber die Gülle, die täglich in unseren Sauen-, Ferkel- und Jungsauen-Aufzuchtställen anfällt. Im Herbst konnte ich nur 50 % der sonst üblichen Menge auf meinen Feldern ausbringen. Mein Güllelagerraum wird deshalb schon jetzt arg strapaziert. Ich hatte gehofft, und auch schon die mündliche Zusage erhalten, dass ich bei Berufskollegen einen Teil der Gülle bis zum Frühjahr 2018 zwischenlagern kann.
Doch die Lagernot, die hier im Landkreis Aurich mittlerweile alle Landwirte haben, hat dazu geführt, dass keiner mehr Güllelagerraum verpachtet. Ich habe deshalb im Betrieb Maßnahmen ergriffen, um den Gülleanfall so gut es geht zu reduzieren. Die Biogasanlage läuft mit reduzierter Leistung, sodass weniger Gärrest anfällt. Bei der Stallreinigung beschränken wir uns auf das Allernötigste. Wir reinigen nur noch die Abferkel- und Flatdeckställe.
Die Warteställe, die Isolierdecken der Stallabteile und die Sauen, die wir beim Einstallen in den Abferkelstall sonst auch waschen, reinigen wir erst einmal nicht mehr. Das ist hygienisch zwar äußerst bedenklich, aber die Regensituation hier bei uns an der Nordseeküste lässt mir keine andere Wahl. Auch die Nährstoffbörsen können mir nicht weiterhelfen. Weit und breit ist kein Lagerraum mehr vorhanden, sagt man mir. Und auch die Separation der Schweinegülle ist keine Alternative. Alle Firmen, bei denen ich nachgefragt habe, sind bis Ende Januar komplett ausgebucht.“
