Das NRW-Verbraucherschutzministerium übernimmt im Rahmen eines Pilotprojektes einen Großteil der Kosten für die Trichinenschau bei Frischlingen. Auf diese Weise will man in der Jägerschaft den Anreiz erhöhen, den Schwarzwildbestand in NRW zu reduzieren. Denn die rasche Vermehrung der Wildschweine stellt für die Hausschweinebestände eine norme Bedrohung dar. Wildschweine können gefährliche Tierseuchen wie die Afrikanische sowie die Klassische Schweinepest oder die Aujeszkysche Krankheit übertragen. Und das gilt es unbedingt zu vermeiden. Denn die wirtschaftlichen Schäden aufgrund der Handelssperren und Vermarktungssauflagen im Falle eines Pestausbruchs wären enorm.
Frischlinge haben einen großen Anteil an der raschen Vermehrung des Schwarzwildbestandes. Denn aufgrund der milden Winter und der guten Ernährungssituation in Feld und Wald erreichen gut entwickelte Frischlinge bereits vor der Vollendung des ersten Lebensjahres ihre Geschlechtsreife.
Bislang hatten die Jäger allerdings wenig Interesse daran, Frischlinge zu schießen. Denn die Gebühren für die vorgeschriebene Trichinenschau übersteigt bei Frischlingen oftmals den Erlös für das Wildbret. Deshalb beteiligt sich das NRW-Verbraucherschutzministerium an den bei den Kommunen anfallenden Beschaukosten mit zehn Euro pro Frischling. Ein entsprechender Erlass wurde am Montag dieser Woche an die zuständigen NRW-Behörden verschickt. Auf diese Weise will das Land testen, ob sich der Anreiz zum Bejagen von Wildschweinen erhöhen lässt.