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Neue Züchtungsmethoden fördern das Tierwohl

Neue Methoden der Tierzucht bieten nicht nur ökonomische Vorteile, sondern verbessern auch dem Tierwohl. Nutztierzucht ist daher gleichzeitig auch proaktiver Tierschutz. Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde tauschten Zuchtexperten in der vergangenen Woche in Bonn ihre Erfahrungen zum Thema aus.

Lesezeit: 2 Minuten

Neue Methoden der Tierzucht bieten nicht nur ökonomische Vorteile, sondern verbessern auch das Tierwohl. Zum Beispiel sei die leichtere und sichere Identifizierung von Erbfehlern eine der wichtigsten Anwendungen der molekularen Tierzucht, betonte Prof. Gottfried Brem vom Institut für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien am Mittwoch letzter Woche auf einer Vortragstagung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) in Bonn. Erstmals in der Geschichte der Tierzucht sei es grundsätzlich möglich, Populationen von bekannten Fehlern zu befreien. „Nutztierzucht ist hier auch proaktiver Tierschutz“, betonte der Forscher.

 

Einen gesellschaftlichen Dialog über die Züchtungsziele regte Prof. Kay-Uwe Götz vom Institut für Tierzucht der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) an. So sei beispielsweise bei der Züchtung hin zu kürzeren Schwänzen bei Schweinen zur Vermeidung des Schwänzebeißens im Vorfeld abzuklären, ob dies überhaupt gesellschaftlich gewünscht sei. Götz stimmte den Berufsstand auf eine „Tierwohlwende“ ein. Diese sei angesichts der Forderungen der Politik, des Umweltschutzes und des Lebensmitteleinzelhandels unausweichlich.

 

Zunehmende Unterstützung bekommen Viehhalter und Züchter dabei von technischer Seite. Der Geschäftsführer der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (vit), Dr. Reinhard Reents, stellte Systeme zum präzisen Monitoring der Tiergesundheit vor. Die Preise für Sensorik im Stall sind nach seinen Angaben in den vergangenen zehn Jahren teils um den Faktor 250 zurückgegangen. Laut Prof. Wolfgang Büscher vom Institut für Landtechnik an der Universität Bonn helfen die Systeme auch beim Stallmanagement, beispielsweise in Form von Reinigungsrobotern.

 

Die Nachweisbarkeit der ordnungsgemäßen Tierbehandlung „auf Knopfdruck“ ist laut Darstellung des Bonner Forschers Büscher ein wesentlicher Treiber von Sensoriksystemen In der Schweinehaltung sei die optische Verwiegung zur Gewichtsabschätzung mittlerweile mit hoher Präzision möglich. Daran angeschlossen lasse sich auch die Fütterung für jedes Schwein individuell steuern, um die Gewichtszunahme zu lenken. Reinigungsroboter in den Ställen würden als „Artgenossen“ akzeptiert und könnten ungehindert arbeiten.

 

Probleme bereiten Büscher zufolge allerdings noch die Vernetzung der Sensoren und die Etablierung von Standards zur Datenverarbeitung. Außerdem nähmen die Sensoren durch die hohe Schadstoffbelastung im Stall schnell Schaden und müssten oft eher ausgetauscht werden als gedacht. Insgesamt sei festzuhalten, dass es bei der Digitalisierung im Stall noch ein „riesiges Entwicklungs- und Forschungspotential“ gebe, resümierte der Wissenschaftler.

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