Das Hausschwein wird bereits seit über 100 Jahren vom Menschen gezüchtet. Die Entwicklung bis zum heutigen Nutztier steht im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts, das am Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg(MLU) koordiniert wird.
In den kommenden drei Jahren will die Universität gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern erforschen, wie sich das Hausschwein seit Beginn des 20. Jahrhunderts genetisch und körperlich verändert hat. Die Schweinezucht habe in den zurückliegenden Jahrzehnten verschiedene Zuchtziele verfolgt, wobei es regionale Unterschiede und Veränderungen wegen neuer Konsumentenwünsche gegeben habe, erläuterte die Universität. Im Projekt wolle man nun herausfinden, ob sich die Folgen dieser Entwicklungen im Erbgut und Körperbau der Schweine beobachten ließen. Dazu würden rund 60 historische Schweineskelette sowie deren Erbgut mit heute lebenden Exemplaren zweier in Deutschland typischer Hausschweinerassen verglichen. Als Vergleich zu einer Außengruppe diene das Wildschwein.
Neben wissenschaftlichen Publikationen ist laut Hochschulangaben auch eine Sonderausstellung zum Thema „100 Jahre Schweinezucht“ geplant. Darüber hinaus soll ein internationales Netzwerk für Haustierkunde etabliert werden. Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit insgesamt rund 490 000 €.