Der Niederländer Marten Tigchellar will die große leerstehende Schweine-Mastanlage im sächsischen Stolpen sanieren und muss dafür einen Bebauungsplan vorlegen. Laut der Sächsischen Zeitung steht der Vorentwurf dazu bereits. Er ist Voraussetzung dafür, dass sich auf dem Gelände überhaupt etwas drehen kann. Denn das Verfahren ist nicht ganz einfach und dürfte nach Einschätzung des Bürgermeisters nicht vor 2020 abgeschlossen sein, heißt es.
Marten Tigchellar, der bereits im mittelsächsischen Pappendorf einen Schweinemastbetrieb hat, will auch seine Anlage in Stroga bei Großenhain erweitern. Doch dort schlägt ihm seit 2015 harter Gegenwind entgegen. Die Einwohner wehren sich gegen die Erweiterung der dortigen Anlage von jetzt 1.800 Sauen auf 3.880 Mastplätze und zusätzlich 6.720 Plätze für die Ferkelaufzucht, schreibt die Zeitung weiter. In der Gemeinde Stroga habe es bereits eine Unterschriftensammlung gegen die Erweiterung gegeben.
In Stolpen wurden ebenfalls vor einiger Zeit Unterschriften gesammelt mit der Forderung, dass die Betreiber der Anlage etwas gegen den Gestank unternehmen. Dieser ging vorwiegend von den offenen Güllebecken aus, aber auch von den offenen Schweinställen.
Ausgelegt und auch zugelassen ist der Stall für 4.400 Schweine. Zuletzt seien rund 3.500 untergebracht gewesen, so die SZ weiter. Der Holländer will jetzt hier zunächst Ferkel erzeugen. Die Anlage hat nach wie vor eine Betriebserlaubnis und auch das Güllelager dürfe laut Stadtverwaltung erst einmal offen bleiben, heißt es. Um großflächig sanieren zu können, brauche Marten Tigchellar dann aber einen Bebauungsplan. Er habe hierbei zugesagt, dass die Anlage nach der Sanierung und dem Einbau einer umweltverträglichen Abluftanlage keine Gerüche mehr absondere.
Stall Pappendorf
Foto: slb-dresden.de/Tigchellar