Die Verschreibungspraxis einiger niederländischer Veterinäre gibt Rätsel auf. Das geht aus einer Ende März veröffentlichten Erhebung hervor, die die niederländische Behörde für Tierarzneimittel (SDa) 2012 unter Vertragstierärzten durchgeführt hat. Demnach unterschieden sich die Dosierungen je nach Tierart um den Faktor fünf bis 20. Am besorgniserregendsten seien die Rezepte für Mastkälber gewesen. In dieser Gruppe hätten 23 % der Tierärzte Antibiotika außergewöhnlich hoch dosiert. Bedenklich seien auch die Ergebnisse beim Mastgeflügel gewesen: Hier hätten 16 % der Tierärzte bestimmte Grenzwerte überschritten. Aber auch Schweine und Rinder seien betroffen, denn in Betrieben mit diesen Produktionszweigen hätten 13 % beziehungsweise 3 % der Tierärzte im kritischen Bereich gelegen. Die SDa forderte die Veterinäre auf, ihr Verschreibungsgebaren zu hinterfragen. Damit sie sich selbst überprüfen könnten, sei im Internet ein entsprechendes Benchmarkprogramm eingerichtet worden. Der Tierärzteverband (KNMvD) habe inzwischen zugesichert, gemeinsam mit seinen Mitgliedern und den Landwirten nach Ursachen und Verbesserungsmöglichkeiten für eventuelle Missstände zu suchen.
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