Im Agrarland Niedersachsen wachsen nicht nur die landwirtschaftlichen Betriebe in immer neue Größenordnungen. Auch die Tierarztpraxen werden immer größer. Wie der Landvolk Pressedienst mitteilt, nimmt die Zahl der Praxen mit mindestens drei Teilhabern stetig zu. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird genannt, dass sich bei diesem Geschäftsmodell jeder Teilhaber auf eine Tierart spezialisieren kann. Vor dem Hintergrund der starken Spezialisierung in der Nutztierhaltung scheint das nur konsequent zu sein.
Anders als in anderen Bundesländern gibt es bei den Tierärzten in Niedersachsen offensichtlich auch keine Nachwuchssorgen. Ende 2015 gab es laut Tierärztekammer Niedersachsen in Niedersachsen noch knapp 6.000 Tierärzte. Blickt auf man das Geschlechterverhältnis, können den Zuwachs ausschließlich die Frauen auf ihr Konto verbuchen. Viele Tierärztinnen würden sich nach der Familienphase jedoch in Bereiche außerhalb der tierärztlichen Praxis umorientieren, heißt es bei der Standesvertretung. Teilzeitarbeit lasse sich mit dem Arbeitsalltag in Nutztierpraxen schwer vereinbaren, wird ein Grund genannt.
Die Zahl der Praxen ist nach den Statistiken der Tierärztekammer relativ stabil. Sie lag für Nutz- und Kleintierpraxen Ende 2015 mit 937 nur unwesentlich unter der Zahl von 970 im Jahr 2005. Einen geringfügig größeren Rückgang gab es bei den reinen Nutztierpraxen von 305 auf 228 im selben Zeitraum. Ein weiterer Einschnitt bei diesen Zahlen ist nicht auszuschließen und wird insbesondere von den Tier haltenden Landwirte sehr bedauert. Die Tierärztekammer schätzt, dass etwa jeder zweite Tierarzt sowohl Klein- als auch Nutztiere behandelt. Verdoppelt hat sich zudem von 2005 bis 2016 die Zahl der sogenannten Praxisassistenten, das sind in den Praxen angestellte Tierärzte.