Die niederländische Provinz Noord-Brabant gehört zu den viehdichtesten Regionen in Europa. Viele Gemeinden in der Provinz sehen das kritisch, sie berichten bereits seit Jahren von großen Problemen im Bereich Luftreinhaltung und Gewässerschutz.
Im Regionalparlament ist deshalb schon vor einigen Jahren festgelegt worden, dass die Gemeinden möglichst alle drei Jahre jeden Betrieb hinsichtlich der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben überprüfen sollen. Doch anscheinend funktionieren die Pläne nicht. Denn wie eine Auswertung der Behörden jetzt ergab, sind die Kontrollintervalle viel länger. In etlichen Gemeinden lag der letzte Kontrolltermin bei Schweine haltenden Betrieben zwischen sieben und dreizehn Jahre zurück.
Um die Kontrollintervalle endlich zu verkürzen, hat die Provinzregierung vor kurzem ein Pilotprojekt mit neun Gemeinden gestartet. Ziel ist, ein gemeinsames Inspektionsprogramm zu entwickeln, mit dem man jeden Schweinehalter mindestens einmal jährlich kontrollieren kann.
Dass die Kontrollen nötig sind, zeigen Ergebnisse aus den letzten Jahren, heißt es dazu aus Holland. In vielen Fällen hätten Veredelungsbetriebe gegen Auflagen und Vorgaben verstoßen. Dazu zählen vielfach Verstöße beim Betrieb von Luftwäschern, zum Teil wurden die Anlagen einfach abgeschaltet bzw. „umgangen“.
Kritik am Vorgehen der Gemeinden kommt vom südniederländischen Bauernverband. „Die Pauschalkritik der Kommunen ist nicht gerechtfertigt. Die Mehrheit der rund 5.000 Landwirte in Noord-Brabant hält sich an Gesetz und Ordnung“, so ZLTO-Sprecher Kim Roetert.