Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in den letzten vier Jahren in Polen enorme Schäden hinterlassen. Und mit jedem neuen Pestfall wächst die Gefahr, dass es auch die großen Schweinebetriebe im Westen Polens trifft.
Dennoch kann Warschau bei der ASP-Bekämpfung kaum Erfolge vorweisen, stellt die Fachzeitschrift SUS fest. Denn hier habe das Land gleich mehrere große Probleme:
- Aus den ASP-Gebieten in Litauen, Weißrussland und der Ukraine wandern stets neue, infizierte Wildschweine ein. Der Bau eines Schutzzauns wurde wegen Geldmangel, Kompetenzgerangel etc. mehrmals vertagt. In den ASP-Gebieten in Ostpolen ist die Wildschweindichte besonders hoch. Die Chance, dass sich die Seuche von selbst totläuft, ist gleich null.
- Jäger haben wegen fehlender finanzieller Anreize und Bürokratie kaum Interesse an einer Dezimierung.
- Insbesondere in Ostpolen gibt es eine große Zahl von Hinterhofhaltungen. Neben Hygienemängeln besteht hier die Gefahr, dass Wild- und Hausschweine direkten Kontakt haben.
Das größte Problem sehen Experten laut der SUS aber darin, dass Warschau bis heute keinen wirksamen, landesweiten ASP-Bekämpfungsplan hat. Auch die seit März laufenden Kontrollen zur Biosicherheit in Schweinebetrieben sowie die Militärhilfe bei der Suche nach ASP-Kadavern kommen viel zu spät, meint die Zeitschrift und verweist auf Tschechien. Dort laufe die Bekämpfung deutlich effektiver. Als Beispiel nennt die SUS den Erstausbruch um die Stadt Zlin im Juni 2017, die daraufhin komplett abgeriegelt wurde. Trotz infizierter Wildschweine in dem Gebiet gebe es bis heute keinen Fall bei den Hausschweinen dort.
Was Prag besser macht und welche Maßnahmen wirken, lesen Sie in der SUS 2/2018 auf Seite 31.