Ferkelschutzkörbe sind im Abferkelstall bislang das Haltungsverfahren Nr. 1. Der Ferkelschutzkorb steht jedoch zusehends in der Kritik, weil er die Bewegungsfreiheit der Sau stark einschränkt. In den letzten Jahren wurden daher neue Bewegungsbuchten und -konzepte von der Industrie entwickelt. Wie unterschiedliche Haltungsmethoden für Sauen und Ferkel sich auf Tierwohl, Tiergesundheit, Wirtschaftlichkeit und Arbeitsschutz auswirken und welche Methode am besten funktioniert, untersuchen in den nächsten drei Jahren Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Uni-Forscher in der frisch umgebauten Versuchsstation Wehnen (Kreis Ammerland).
Im Projekt „InnoPig“ arbeiten die Christian-Albrechts-Universität Kiel, die Georg-August-Universität Göttingen, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, die Unternehmen Big Dutchman International GmbH und Alfons Greten Betonwerke GmbH, die ISN, das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland sowie die Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Schleswig-Holstein als Projektpartner zusammen. „Wir wollen möglichst praxisnah eine vernünftige Entscheidungsbasis für die Landwirte schaffen, die neutral und unabhängig ist“, fasst Stefan Sagkob, bei der LWK Niedersachsen zuständig für das Versuchswesen in der Tierhaltung, das Ziel des Projekts zusammen. Um Nutzen und Risiken der unterschiedlichen Haltungsmethoden vergleichen zu können, sammeln die Forscher Daten von der Geburt der Ferkel an bis zu dem Tag, an dem sie nach etwa sechs Monaten ihr Schlachtgewicht erreicht haben. Das Projekt wird gefördert durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und die Landwirtschaftliche Rentenbank.