Bei der Tierseuchenüberwachung in Rheinland-Pfalz hat sich im vergangenen Jahr der Fokus von der Vogelgrippe hin zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschoben. „Wir setzen bei der ASP bereits seit Monaten auf Prävention und Früherkennung“, betonte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Vorstellung der Tierseuchenbilanz 2017 in Mainz.
Im vergangenen Jahr hat das zuständige Landesuntersuchungsamt (LUA) mehr als 286.000 Proben von Nutz-, Wild-, Zoo- und Heimtieren untersucht. Bei der ASP wird nach Angaben der Ministerin die Jägerschaft seit Februar 2018 mit einer Prämie von 50 € bei der Beprobung von Fallwild unterstützt, um eine Infektion möglichst früh erkennen zu können. Zudem bereite sich das Land im Austausch mit allen Akteuren auf den Ernstfall vor. Es wurden regionale Informationsveranstaltungen durchgeführt, Schulungen vorgenommen und ein ASP-Gipfel ausgerichtet.
Im Herbst dieses Jahres seien für die Veterinärbehörden der Landkreise ASP-Krisenübungen geplant. Die hohe Schwarzwild-Population in Rheinland-Pfalz erschwert laut Höfken nicht nur die Bekämpfung der ASP im Falle eines Ausbruchs, sondern birgt auch ein Risiko für Jagdhunde, sich mit der Aujeszkyschen Krankheit (AK) zu infizieren. „Im Jahr 2017 wurde die Erkrankung bei drei Jagdhunden festgestellt, die zuvor Kontakt zu Wildschweinen hatten und sich über die Maul- und Nasenschleimhäute infizierten“, berichtete die Ministerin. In Rheinland-Pfalz sind durchschnittlich 2,6 % der Wildschweine mit der AK infiziert; bei Hausschweinen ist das Land seit 2003 anerkannt frei von dieser Tierseuche.