Vertreter des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) trafen sich am Freitagmittag in Bielefeld mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Sie mahnten hierbei an, dass die Europäische Kommission jetzt alle Anstrengungen unternehmen müsse, um die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) Richtung Westeuropa zu verhindern.
Der überraschende Nachweis des ASP-Virus in Wildschweinebeständen im Osten Tschechiens bedroht nach Ansicht des WLV die gesamte europäische Schweinehaltung. „Die Konsequenzen wären insbesondere für Schweinehalter in Deutschland dramatisch, denn die in diesem Fall unvermeidlichen Handelsrestriktionen würden zu einem massiven Preissturz in Deutschland führen. Ein solches Szenario würden viele Betriebe nicht verkraften“, sagte WLV-Präsident Johannes Röring.
Der Landwirtschaftsverband weist darauf hin, dass etwa 40 Prozent des hierzulande erzeugten Schweinefleisches ausgeführt werden, überwiegend in Staaten der Europäischen Union, erhebliche Mengen aber auch nach Asien. Die zuständigen Behörden der Länder, des Bundes, aber auch der Europäischen Union seien nun gefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko der Einschleppung der ASP zumindest zu verringern. Sollte sich die Schweinepest weiter ausbreiten, müsse auch darüber nachgedacht werden, wie die Wildschweinebestände unter Kontrolle gehalten werden können.
Die Afrikanische Schweinepest, gegen die es im Gegensatz zur Klassischen Schweinepest keinen Impfstoff gibt, ist für Menschen ungefährlich. Als Vorsichtsmaßnahme wurde in Österreich bereits eine Kontrollzone eingerichtet und die Freilandhaltung von Schweinen innerhalb dieses Gebietes verboten. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) bewertet das Risiko einer Einschleppung der ASP nach Deutschland als hoch und ruft zu erhöhter Wachsamkeit auf.