Die russischen Importeurevon Schweinefleisch haben im ersten Halbjahr 2013 deutlich weniger Ware aus dem Ausland bezogen als im Vorjahreszeitraum. Wie die dänische Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer (L&F) vergangene Woche berichtete, sank das Importvolumen um 16 % auf nur noch 441.320 t.
Von dem Einfuhrrückgang waren die Hauptlieferanten des Marktes sehr unterschiedlich betroffen. Größter Verlierer waren die USA, die einen Einbruch ihrer Absatzmenge um mehr als 80 % auf nur noch 6.340 t verkraften mussten. Gut die Hälfte der bisherigen Exportmenge büßte Kanada mit gelieferten 41.384 t im ersten Halbjahr 2013 ein. Grund für diese starken Handelseinschränkungen waren in beiden Fällen Einfuhrrestriktionen Russlands für Fleisch aus Nordamerika, nachdem in früheren Lieferungen angeblich Rückstände des Wachstumsförderers Ractopamin gefunden worden waren. Aber auch Deutschlandund Spanien gerieten mit den russischen Behörden in Konflikt, in dessen Folge mehrere fleischexportierende Unternehmen gesperrt wurden. Deutschland konnte seinen Platz als wichtigstes Lieferland für Schweinefleisch am russischen Markt im ersten Halbjahr 2013 zwar behaupten, musste aber einen Rückgang der Liefermenge um 17 % auf 87.793 t hinnehmen. Die spanischen Exporteure setzten dort im gleichen Zeitraum 56.108 t ab; das waren 16,5 % weniger als in den ersten sechs Monaten 2012.
Profitiert von der Sperrung der nordamerikanischen Konkurrenz hat vor allem Brasilien, das seine Ausfuhren nach Russland gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel auf 58.810 t ausbauen konnte. Deutlich Marktanteile hinzugewonnen hat auch Dänemark. Dessen Schweinefleischabsatz in Russland stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 % auf 62.088 t, womit die Skandinavier zum zweitwichtigsten Anbieter wurden. Über einen spürbaren Zuwachs der Ausfuhrmengen um fast 28 % konnten sich ebenfalls die Niederlande freuen, die von Januar bis Juni 2013 rund 19.000 t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen an russische Abnehmer verkaufen konnten. (AgE)