Am deutschen Schlachtschweinemarkt scheint die Phase schwächerer Preise vorüber zu sein. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob jedenfalls am Mittwoch ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 5 Cent auf 1,42 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) an. In den Wochen zuvor hatten die großen Schlachtunternehmen wegen der aus ihrer Sicht unzureichenden Erlöse am Fleischmarkt die Notierung nach unten gedrückt.
Wie die VEZG berichtete, ist vor Pfingsten die Nachfrage nach schlachtreifen Tieren jedoch sehr rege und das Angebot nur knapp ausreichend. Bei der aktuellen Preisfindung saß deshalb die Erzeugerseite am längeren Hebel und konnte eine Preiserhöhung durchsetzen. Im Vergleich zum Mittel der vergangenen Jahre ist das aktuelle Notierungsniveau aber nicht überdurchschnittlich; 2017 lag der VEZG-Preis Ende Mai wegen der flotten Chinaexporte bei 1,80 Euro/kg SG.
In anderen Ländern der Europäischen Union gibt es trotz der Feiertagswochen ebenfalls keine Überhänge am Schlachtschweinemarkt. Zwar sind die Schlachtgewichte zuletzt wegen des Fehlens von Schlachttagen gestiegen, doch bereitet die Vermarktung der Tiere meist keine Probleme. In Belgien hat sich nach Angaben dortiger Marktexperten der Verkauf von Schweinehälften nach Polen wieder belebt, die Schweinepreise dürften in dem Nachbarland zwischen 3 Cent und 4 Cent je Kilogramm Lebendgewicht (LG) zulegen.
In Frankreich läuft der Grillfleischabsatz recht gut; nach einem Notierungsplus von 0,4 Cent am Montag dürfte morgen der Anstieg am Marché du Porc Breton mindestens genauso hoch ausfallen. In Spanien könnte - bei einem recht ausgeglichenen Schlachtschweinemarkt - die Notierung am Mercolleida erstmals seit Mitte März wieder leicht zulegen. In Italien soll das hingegen erst ab Juni wieder der Fall sein.