Das Tierverhalten rückt immer stärker in den Focus der Züchter. Um Schwanzbeißer und notorische Unruhestifter ausfindig zu machen und selektieren zu können, will das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin künftig Kameras einsetzen, berichtete Hans Olijslagers, CTO (Chief of Technology), im Rahmen einer Presseveranstaltung.
Das Tierverhalten rückt immer stärker in den Focus der Tierzüchter. Um Schwanzbeißer und notorische Unruhestifter ausfindig zu machen und selektieren zu können, will das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin künftig Stallkameras einsetzen, berichtete HansOlijslagers, CTO (Chief of Technology), im Rahmen einer Presseveranstaltung in den Niederlanden.
Das international tätige Zuchtunternehmen hat ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: Es will den jährlichen genetischen Zuchtfortschritt verdoppeln. Um das zu erreichen, setzt das Unternehmen zudem auf Computertomografie (CT) und Genomanalyse. Vorteilhaft an der CT ist, dass man nicht mehr warten muss, bis das Tier geschlachtet wird, sondern zu Lebzeiten Daten zur Schlachtkörperzusammensetzung und -qualität sammeln kann. Die genaue Zusammensetzung jedes einzelnen Tierkörpers lässt sich schneller und einfacher analysieren, und schlechte Körpermerkmale werden entsprechend ausselektiert. Zum Beispiel kann man Tiere erkennen, die im Schulterbereich zu geringe Fettpolster aufweisen und daher anfälliger für Schulterläsionen sind. Je mehr Eber getestet werden, desto größer wird die Referenzmenge.
Darüber hinaus wäre in der Zukunft Gene editingdenkbar, so Hans Olijslagers. Forscher schneiden dabei das Erbgut mit Hilfe von Enzymen an bestimmten Stellen und setzen gezielt neue DNA-Abschnitte ein. Das Verfahren würde die genetische Variation in der Population schnell erhöhen. Auch Reparaturen an der DNA oder der Einbau von Genen in das Erbgut, die das Tier gegen spezifische Krankheiten resistent machen, wären für die züchterische Zukunft interessant. Bis jetzt ist die Technik jedoch noch nicht praxisreif und wird aus ethischer Sicht scharf diskutiert.
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Das Tierverhalten rückt immer stärker in den Focus der Tierzüchter. Um Schwanzbeißer und notorische Unruhestifter ausfindig zu machen und selektieren zu können, will das Zuchtunternehmen Topigs Norsvin künftig Stallkameras einsetzen, berichtete HansOlijslagers, CTO (Chief of Technology), im Rahmen einer Presseveranstaltung in den Niederlanden.
Das international tätige Zuchtunternehmen hat ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: Es will den jährlichen genetischen Zuchtfortschritt verdoppeln. Um das zu erreichen, setzt das Unternehmen zudem auf Computertomografie (CT) und Genomanalyse. Vorteilhaft an der CT ist, dass man nicht mehr warten muss, bis das Tier geschlachtet wird, sondern zu Lebzeiten Daten zur Schlachtkörperzusammensetzung und -qualität sammeln kann. Die genaue Zusammensetzung jedes einzelnen Tierkörpers lässt sich schneller und einfacher analysieren, und schlechte Körpermerkmale werden entsprechend ausselektiert. Zum Beispiel kann man Tiere erkennen, die im Schulterbereich zu geringe Fettpolster aufweisen und daher anfälliger für Schulterläsionen sind. Je mehr Eber getestet werden, desto größer wird die Referenzmenge.
Darüber hinaus wäre in der Zukunft Gene editingdenkbar, so Hans Olijslagers. Forscher schneiden dabei das Erbgut mit Hilfe von Enzymen an bestimmten Stellen und setzen gezielt neue DNA-Abschnitte ein. Das Verfahren würde die genetische Variation in der Population schnell erhöhen. Auch Reparaturen an der DNA oder der Einbau von Genen in das Erbgut, die das Tier gegen spezifische Krankheiten resistent machen, wären für die züchterische Zukunft interessant. Bis jetzt ist die Technik jedoch noch nicht praxisreif und wird aus ethischer Sicht scharf diskutiert.