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Tierschutzverstöße in der Schweinzuchtanlage Aschara von Klaus Kliem

Kontrollen des Veterinäramtes haben bei der Schweinehaltung der Landwirtschaftsgesellschaft mbH Aschara im Unstrut-Hainich-Kreis Verstöße gegen den Tierschutz festgestellt. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen bestätigte am Donnerstag, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Agrar-Unternehmens läuft.

Lesezeit: 3 Minuten

Kontrollen des Veterinäramtes haben bei der Schweinehaltung der Landwirtschaftsgesellschaft mbH Aschara im Unstrut-Hainich-Kreis Verstöße gegen den Tierschutz festgestellt. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen bestätigte am Donnerstag, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Agrar-Unternehmens läuft.


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Medien berichten von abgemagerten und apathischen Tieren, von Schweinen, die sich nur mit den Vorderpfoten robbend durch den Stall bewegten sowie von Kannibalismus. Besonders brisant macht den Fall, dass es sich um das Unternehmen des früheren Thüringer Bauernpräsidenten Klaus Kliem handelt. Kliem hatte 22 Jahre lang den Thüringer Bauernverband geführt.


Nach Angaben des Thüringer Sozialministeriums gibt es bereits tierschutz-, arzneimittel- und lebensmittelrechtliche Verfahren gegen die Sauenzuchtanlage Wiegleben GmbH und Aschara Landwirtschaftsgesellschaft mbH. Eine mögliche Folge könnte ein Tierhaltungs-Verbot sein. Das Veterinäramt werde bei seinen Prüfverfahren vom Landesamt für Verbraucherschutz unterstützt, hieß es dazu.

Das Ministerium bestätigte, dass 34 Schweine wegen ihres schlechten Zustandes "notgetötet werden mussten" oder verendeten.


Stellungnahme des TBV


Mit "Erschrecken und Enttäuschung" hat der Thüringer Bauernverband die Berichte zur Kenntnis genommen. Verstöße gegen den Tierschutz und gegen gesetzliche Bestimmungen seien nicht zu rechtfertigen, so der Verband.


Auch Managementfehler könnten das Leid der Tiere nicht entschuldigen. Tierhalter würden die Verantwortung für ihre Tiere tragen. Die Ereignisse in Aschara seien ein schwerer Rückschlag für die Arbeit an den Tierhaltungsbedingungen und für den Dialog mit der Gesellschaft.


"Unsere Tierhalter arbeiten seit Jahren an der Kante der Unwirtschaftlichkeit. Höhere Anforderungen der Gesellschaft und des Lebensmitteleinzelhandels werden von den Preisen nicht honoriert", sagte Dr. Klaus Wagner, Präsident des Thüringer Bauernverbandes. " Wie in jeder Wirtschaft führt das auch in der Landwirtschaft zu Kostenreduzierung in jedem Bereich. Gelingt die Kostenreduzierung nicht, verschwindet der Betrieb. Höhere Erlöse durch besondere Qualität des Erzeugnisses lassen sich am Markt nicht realisieren."


Die Diskussion in der Gesellschaft und die Art und Weise der Kontrollen führen zu größtmöglicher Verunsicherung unserer Tierhalter. Investitionen werden nicht mehr durchgeführt. Die übergroße Mehrheit der Tierhalter, deren Tierhaltung in Ordnung ist, ist sehr selten in der Medienberichterstattung zu sehen. Kontrollen werden mit deutscher Gründlichkeit durchgeführt. Das ist laut Wagner gut so. Der TBV fordert, dass die Kontrollen der Veterinärämter nach einem allgemein gültigen Rahmen erfolgen um Unterschiede zwischen Kreisen und Ländern zu vermeiden.


"Wir brauchen einen neuen gesellschaftlichen Konsens über Tierhaltung in Deutschland. Es muss anerkannt werden, dass Lebensmittelqualität und Tierwohl ihren Preis haben. Fakt ist, dass der Marktpreis um 25 Prozent steigen müsste, will man steigende Anforderungen der Gesellschaft erfüllen. Dieser Zielkonflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und steigenden Anforderungen an die Tierhaltung muss gelöst werden. Bisher liegen dazu keine geeigneten Diskussionspapiere vor. Wird dieser Konflikt nicht gelöst, wandert die Tierhaltung in Regionen ab wo nicht mit deutscher Gründlichkeit kontrolliert wird. Damit ist weder den Tieren noch dem Verbraucherschutz geholfen", so der Landwirt.

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