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Tagebuch Julian Lang: Montag – "Hygiene muss man leben!"

Es ist soweit: Heute beginnt mein Power-Praktikum in der Betriebskooperation von Robert Lutz und Wolfgang Pfeiffer, der LuP Sauenzucht GmbH & Co. KG im oberschwäbischen Wilfertsweiler bei Bad Saulgau. Morgens um 6.00 Uhr geht es los, Betriebsleiter Robert Lutz begrüßt mich herzlich.

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Es ist soweit: Heute beginnt mein Power-Praktikum in der Betriebskooperation von Robert Lutz und Wolfgang Pfeiffer, der LuP Sauenzucht GmbH & Co. KG im oberschwäbischen Wilfertsweiler bei Bad Saulgau.


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Morgens um 6.00 Uhr geht es los, Betriebsleiter Robert Lutz begrüßt mich herzlich. Gemeinsam fahren wir dann zum neuen Sauenstall, der im Außenbereich von Wilfertsweiler liegt, ca. 700 Meter vom Ortsrand entfernt.


Schon von weitem beeindruckt mich die imposante Erscheinung des vor vier Jahren fertiggestellten, 85 m langen Stallgebäudes, in dem die 650 Hermitage-Hybridsauen untergebracht sind. Daneben steht ein Aufzuchtstall mit 2.800 Plätzen. Außerdem verfügt die Kooperation noch über eine eigene Jungsauenaufzucht und weitere 3.000 Mastplätze.


Am Stalleingang treffen wir den zweiten Eigentümer, Wolfgang Pfeiffer. Robert und Wolfgang kennen sich seit vielen Jahren. Robert Lutz hatte ursprünglich einen spezialisierten Ferkelaufzuchtbetrieb im arbeitsteiligen System. Und Wolfgang, der einen Gemischtbetrieb mit 90 Sauen und Milchvieh im Nebenerwerb bewirtschaftete, war sein Berater. Vor acht Jahren entwickelten die beiden dann erste Ideen für eine gemeinsame Kooperation.


Bereits beim Einduschen und Passieren der Hygieneschleuse wird deutlich, wie wichtig den beiden die Betriebshygiene ist. Abgesehen vom Tierarzt und notwendigen Handwerkern kommt normalerweise keine fremde Person in den Stall. Für mich machen die beiden eine Ausnahme. Ich musste zuvor aber garantieren, dass ich 72 Stunden keinen Kontakt zu Schweinen hatte.


Wolfgang erklärt mir, dass sie keine Jungsauen von außen zukaufen, sie ziehen die Hybrid-Jungsauen selbst nach. Außer Ebersperma kommt kein genetisches Material in den Bestand hinein. Der Jungsauenstall liegt zehn Kilometer von der Sauenanlage entfernt. Alle Tiertransporte zwischen den Ställen erfolgen mit einem betriebseigenen Viehtransporter, der nach jedem Einsatz sorgfältig gereinigt und desinfiziert wird.


Robert, der nach seinem Agrarstudium in großen Sauenanlagen in Australien, Irland und Ostdeutschland gearbeitet hat, erklärt mir, wie wichtig das Einhalten der Hygienemaßnahmen für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes ist. Die guten Leistungen – 30 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr, 6,5 % Umrauscher und 0,6 % Aufzuchtverluste – sowie der gute Gesundheitsstatus der Herde und ein geringer Antibiotikaverbrauch geben ihm Recht. 


Die Sauenherde wird im 3-Wochen-Rhythmus gefahren. Es gibt sieben Gruppen, die aus jeweils etwa 90 Sauen bestehen. Am heutigen Montag steht das Besamen der zuletzt abgesetzten Sauen auf dem Programm. Bei aktuell 94 Sauen in der Absetzgruppe ist Teamwork angesagt. Ich arbeite gemeinsam mit Wolfgang, der zuvor alles vorbereitet und die Spermatuben zugeordnet hat.  


Wolfgang erklärt mir, dass die Hygiene beim Besamen sehr wichtig ist, damit keine Keime in den Genitaltrakt der Sau eingeschleppt werden. Wir setzen deshalb "Clean blue"- Pipetten ein, die komplett in Folie eingeschweißt sind. Zuerst wird der Vaginalbereich der Sau sauber mit einem trockenen Zellstofftuch gereinigt. Dann führe ich vorsichtig von schräg unten die Pipette mit der Folienumhüllung ein.  Nach etwa zehn Zentimetern halte ich die Hülle fest, durchstoße mit der Pipette die Folie und schiebe die Pipette dann bis zur endgültigen Position vor. Auf diese Weise ist die Gefahr des Keimeintrags reduziert. Der Erfolg zeigt sich in der geringen Umrauschquote.


Nach dem Besamen bekomme ich dann noch eine exklusive Führung durch den gesamten Betrieb. Mir fällt auf, wie sauber und aufgeräumt alles ist. Da macht das Arbeiten Spaß!


Mein Fazit des Tages: Mit einem durchdachten Hygienemanagement lässt sich der Antibiotikaeinsatz im Betrieb deutlich vermindern. Das gelingt aber nur, wenn man die Hygieneregeln auch im täglichen Geschäft konsequent einhält und lebt.

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