Heute startete der Tag um 5 Uhr mit dem Verkauf der Ferkel aus dem Aufzuchtstall. Das praktische an der heutigen Partie war, dass sie zum Mäster gegenüber ging. Maststall und Aufzuchtstall sind durch einen Treibgang verbunden. Nachdem die Ferkel gruppenweise gewogen wurden, konnte ich sie ganz einfach rübertreiben. Am Maststall angekommen wurden die Ferkel von einem Mitarbeiter des Mästers entgegengenommen.
Zurück im Sauenstall habe ich Timo beim Versorgen der neuen Würfe geholfen. Am 2. Lebenstag werden den Ferkeln die Schwänze kupiert und die Zahnspitzen mit einer Feile abgeschliffen. Obwohl die neugeborenen Ferkel noch sehr klein sind, haben sie ziemlich spitze Zähne und sehr viel Kraft im Kiefer. Die Spitzen müssen also abgeschliffen werden, um das Gesäuge der Sau vor Verletzungen zu schützen.
Das Kupieren der Schwänze ist ebenfalls eine notwendige Maßnahme, um das Risiko des Schwanzbeißens in Aufzucht und Mast zu minimieren. Am 3. bzw. 4. Lebenstag bekommen die Ferkel dann ihre Ohrmarken eingezogen und eine Eiseninjektion verabreicht. Da neugeborene Ferkel nur eine geringe Eisenreserve besitzen, ist die Eisengabe in den ersten Tagen nach der Geburt unverzichtbar. Eisen ist ein wichtiger Bestandteil der Hämoglobinsynthese, also der Bildung der roten Blutkörperchen. Diese sind für den Sauerstofftransport und -austausch im Organismus wichtig.
Heute endete der Tag im Stall für mich schon etwas früher. Nadine und Heinrich wollten mir am Nachmittag noch etwas die Umgebung zeigen. Da ich noch nie in einem Geflügelstall war, haben sie einen Termin mit einem befreundeten Landwirt vereinbart, der mir seinen Putenstall gezeigt hat. Ich muss zugeben, dass mir Geflügel eher unsympathisch ist und ich nicht so richtig wusste, was mich dort erwarten würde.
Dort angekommen zogen wir uns unsere Einweganzüge über, und die Stallbesichtigung begann. Sämtliche Gedanken, die ich mir vorher gemacht hatte, konnte ich sofort über Bord werfen, als das Tor aufging. Im Stall war es sehr luftig und hell, die Puten hatten sehr viel Platz und konnten sich frei bewegen. Durch dreimaliges Einstreuen in der Woche war alles sehr sauber und hygienisch. Allgemein war ich vom Zustand der Puten sehr angetan, sie machten einen sehr vitalen Eindruck.
Fazit:An diesem Tag ist mir wieder deutlich geworden, wie wichtig es ist, sich andere Betriebe anzuschauen, unabhängig von den jeweiligen Schwerpunkten. Man lernt einfach ständig dazu, gewinnt neue Eindrücke und kann neue Ideen für den eigenen Betrieb entwickeln.
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