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Tierwohllabel: BUND fordert strengere Kriterien

Beim geplanten staatlichen Tierwohllabel fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bereits in der Eingangsstufe strenge Tierschutzkriterien und plädiert zudem für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung. Das geht aus einem Positionspapier hervor, das der BUND vergangene Woche veröffentlicht hat.

Lesezeit: 3 Minuten

Beim geplanten staatlichen Tierwohllabel fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bereits in der Eingangsstufe strenge Tierschutzkriterien und plädiert zudem für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung. Das geht aus einem Positionspapier im Rahmen der Verbändebeteiligung zum Tierwohlkennzeichnungsgesetz hervor, das der BUND vergangene Woche veröffentlicht hat. Darin begrüßt der Verband grundsätzlich die Initiative für Verbesserungen in der Nutztierhaltung, fordert das Ministerium jedoch auf, bei den Haltungskriterien nachzubessern.

 

Kritisiert wird vor allem der von der Initiative Tierwohl (ITW) beim Ministerium vorgetragene Vorschlag für die Einstiegsstufe, genannt „ITW Plus“. Dieser sehe vor, dass ein Mastschwein bis 110 kg beispielsweise nur 0,85 m² Platz zur Verfügung habe und auch das Kupieren von Ringelschwänzen mit flächendeckenden Ausnahmegenehmigungen weiter möglich sei, so der BUND.

 

Der BUND fordert in seiner Stellungnahme für die Eingangsstufe unter anderem 40 % mehr Platz über dem gesetzlichen Standard, intakte Ringelschwänze und Eckzähne, keine Lokalbetäubung durch Erzeuger bei der Kastration, bequeme Liegeflächen mit Einstreu oder Liegematten sowie keine Neuzulassung von Vollspaltenböden. Der BUND verweist auf das staatliche Tierwohllabel in Dänemark, wo das Schwanzkupieren bereits in der Einstiegsstufe verboten, und Stroh als Beschäftigungsmaterial für die Tiere Pflicht sei. Daran solle sich Deutschland orientieren.

 

Grundsätzlich sieht der BUND in einer gesetzlich verpflichtenden Haltungskennzeichnung die beste Lösung, um mittelfristig aus Tierschutzsicht unzureichende Haltungssysteme durch artgerechtere zu ersetzen. Dabei dauerhaft auf Freiwilligkeit zu setzen, sei der falsche Weg. Das Beispiel der Eierkennzeichnung habe gezeigt, dass dieser Weg erfolgreich sein kann. Nur so könnten die Verbraucher wählen, welches konkrete Haltungssystem sie durch ihr Einkaufsverhalten unterstützen möchten.

 

Eine bei Forsa vom BUND in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage habe gezeigt, dass gut zwei Drittel der Befragten strengere Vorschriften zur Haltung von Nutztieren und vier Fünftel eine verbindliche Haltungskennzeichnung befürworten. Aus Sicht des BUND sind zudem konkrete Finanzierungsvorschläge notwendig, um eine Kennzeichnung umfassend diskutieren und umsetzen zu können.

 

Der Umbau zu einer gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung könne weder allein den Verbrauchern noch den Landwirten aufgebürdet werden. Daher lehnt der BUND es ab, dass sich der Umfang der für diesen Umbau erforderlichen Mittel und Maßnahmen an der Refinanzierungshöhe des Labels am Markt bemisst. Notwendige Mittel müssten auch über die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) sowie durch Bundesmittel bereitgestellt werden. Zudem müssten für eine erfolgreiche Marktpositionierung im Bundeshaushalt ausreichend Gelder für eine mehrjährige, breite Werbe- und Informationskampagne für das Tierwohllabel bereitgestellt werden.

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