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Trends in der Schweinehaltungs- und Fütterungstechnik

Christian Meyer von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, berichtet über die Entwicklungen bei der Schweinestalltechnik: Eine Entscheidung zu treffen, wie die Schweine in den kommenden Jahren in den einzelnen Produktionsabschnitten gehalten werden sollen, ist nicht leicht.

Lesezeit: 15 Minuten

Christian Meyer von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp, berichtet über die Entwicklungen bei der Schweinestalltechnik:


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Eine Entscheidung zu treffen, wie die Schweine in den kommenden Jahren in den einzelnen Produktionsabschnitten gehalten werden sollen, ist nicht leicht. Diese Frage wird quer durch Deutschland, Europa, besser gesagt auf der Welt diskutiert. Die landwirtschaftlichen Schweinebetriebe möchten allerorts nur eine Produktionssicherheit, damit sie sicher sein können, dass die Schweine unter den richtigen erlaubten Aspekten gehalten werden. Auf der EuroTier 2014 werden die neuen Trends in den Haltungs- und Fütterungsfragen für die einzelnen Produktionsabschnitte gezeigt.


Eingliederungs-Zuchtläuferstall


Hier wird mehr auf die Haltungsform geachtet, die die Zuchttiere in weiteren Stallbereichen durchlaufen - nach dem Motto „Stressfrei umstallen“. Für jedes Zuchttier wird ein Fressplatz eingeplant - das ist die Idealvorstellung. Auf der EuroTier sind Flüssig- sowie auch Trockenfütterungsanlagen ausgestellt, die diese Technik beherrschen. Abrufstationen werden extra für Zuchtläufer und Jungsauen in kleineren Versionen angeboten,  s sind Anlernstationen mit entsprechenden Computerprogrammen.


Deckzentrum


Im Deckzentrum ist der klassische Sauenstand nicht wegzudiskutieren, neue Modelle sind auf der EuroTier zu sehen. Die Sauen in der Gruppe zu besamen, ist kaum möglich, denn die Sauen sind in den Altersstufen und Körperkonditionen zu unterschiedlich. Viele Sauenstände bieten noch mehr Beinfreiheit, um leichteres  Ablegen und Aufstehen zu gewähren.


Deck-Wartestallungen


In diesen Stallungen werden für die Sauen Fressliegebuchten angeboten. Die Ein- bzw. Ausganstüren müssen einzeln per Hand bedient werden können. Gleichzeitig sollen die hinteren Verschlusstüren so gestaltet sein, dass diese bei der künstlichen Besamung nicht stören, aber während der Wartezeit der Sauen ein selbständiges Öffnen und Schließen durch die Sau möglich ist. Viele Aussteller haben gute Lösungen gefunden.


Eine Sauenhaltung im Wartestall nur an Langtrögen mit und ohne Fressplatzteilern kann durchaus gut funktionieren, wenn eine gute Gruppengestaltung aus der Sauenherde realisiert werden kann. Neue Trogformen und Materialien mit unterschiedlichen Platzteilern werden ausgestellt.


Die Sauen-Abrufstationen werden immer ausgereifter und besitzen vermehrt die Fähigkeiten, Sauen nach individuellen Maßnahmen zu korrigieren, wie z. B. in der Futtermenge aber auch in der Futtergestaltung. Die Sortierungsanlagen der Futterstationen können immer mehr auf das Produktionssystem und Management abgestimmt werden. Zusätzlich kommen Ort-Findungssysteme über Ohrmarken auf den Markt, damit die erschwerte Suche nach dem bestimmten Einzeltier erleichtert werden kann. Die Aktivitäten der Sauen sind leichter festzustellen, und eine schnellere und bessere Kontrolle ist zu erwarten.


Abferkelbuchten


Die Bewegungsfreiheit der Sauen macht auch in der Abferkelbucht kein Halt. Die über Jahre entwickelte Abferkelbucht, mit allen Vor- und Nachteilen, steht stark in der gesellschaftlichen Diskussion. Durch langjährige Versuche und Erprobungen haben die klassischen Abferkelbuchten folgende Beschaffenheit: Sie sind vollperforiert mit integrierten geschlossenen Flächen oder mit guter Teilperforation. Eine kühlende Fläche mit einer geschlossenen Schulterfläche befindet sich unter der Sau, damit diese die überschüssige Wärme abgeben kann und keine Schulterverletzungen entstehen. Über dem kühlenden Boden ist der Ferkelschutzkorb, in dem die Sau fixiert ist, damit keine Ferkelverluste durch das Muttertier auftreten können.


Beim Liegen kann die Sau die Beine sehr gut ausstrecken, was ein entspanntes Ruhen ermöglicht. Außerdem sind die Bodenflächen, ob geschlossen oder offene Rostflächen, für die Sau und Ferkel so konzipiert, dass die Sauen sich im Ferkelschutzkorb sicher ablegen, ohne ein Ferkel zu verletzen und stressfrei aufstehen zu können. Die kleinen Saugferkel können jederzeit ohne Verletzungen an der Mutter Milch oder an zusätzlichen Trogschalen Futter aufnehmen. Außerdem ist ein ausreichend gewärmtes Ferkelnest in jeder Abferkelbucht von Wichtigkeit, damit jedes Ferkel genügend Wärme erhält. Die Hygiene ist in der Abferkelbucht ist gesetzlich durch die Nutztierhaltungsverordnung geregelt. „Kot und Futterreste müssen ablaufen können, damit die Sau und Ferkel nicht mehr als unvermeidbar damit in Kontakt kommen.“


Die „neue Abferkelbucht“


Hier wird in zwei unterschiedlichen Systemen gedacht. Das erste System ist die Abferkelbucht mit Bewegung, in welcher die Sau bis zum Abferkeln frei laufen kann. Zum Abferkeln und noch ca. eine Woche nach dem Abferkeln wird die Sau dann im Ferkelschutzkorb fixiert. Die unmittelbaren Ferkelverluste werden ab der zweiten Lebenswoche nicht höher als in der konventionellen Abferkelbucht. Der zweite Typ ist die Abferkelbucht mit Freilauf, was bedeutet, dass die Sau zu keiner Zeit in der Abferkelbucht im Ferkelschutzkorb fixiert wird. Nur bei begründeten Ausnahmefällen, wie z.B. bei Gefahr für den Menschen, darf die Sau festgesetzt werden. Diese Buchten haben sich in der Praxis noch nicht durchgesetzt, in vielen Untersuchungen liegen die Ferkelverluste noch über 10 % höher als in der konventionellen Abferkelbucht.


Bei beiden Buchtensystemen ist nicht nur mehr Arbeitsschutz gefordert, sondern auch ein höherer Arbeitsaufwand (Sau-/Ferkelversorgung, Tierkontrolle, Buchtenhygiene usw.) erforderlich. Diese Buchten müssen in den Abmaßen größer sein, damit die Sau ein Umdrehen (Längsachse) ohne Schwierigkeiten für sich selbst oder für die Ferkel einhalten kann. Ist dieses nicht möglich, können schnell Fundamentprobleme auftreten. Außerdem kann die Sau in einer ungünstigen Position liegen und säugen, sodass höhere Ferkelverluste oder zumindest geringere Milchaufnahme und Kümmern der Ferkel die Folgen sein können. Können die Buchtenstrukturen nicht von den Tieren eingehalten werden, verschmutzen die Buchten und Hygieneprobleme entstehen. In diesen Abferkelbuchten ist das Augenmerk viel mehr auf das Muttertier als auf die Ferkel gesetzt.


Die Gedankengänge hinsichtlich einer optimalen Abferkelbucht sind wichtig, aber teilweise widersprüchlich, da sie nur für „einen Part“ positive Auswirkungen darstellt: Es entsteht ein Zwiespalt zwischen gedachter besserer Sauenhaltung im Abferkelbereich und Ferkelverlusten auf der anderen Seite. Allerding ist es auch schwer, dieses als „Nicht-Sauenhalter“ zu erkennen und dann die gewünschte Abferkelbucht zu fordern. Hier sind noch viele Fragen offen.


Ferkelaufzucht


Die Ferkelaufzucht ist mit eine der empfindlichsten Phasen im Leben eines Schweines. Das Ferkel wird von der Mutter abgesetzt, und ein selbständiges Leben muss bewältigt werden. Die Ferkel müssen in der Säugephase die Kraftfutter-Wasseraufnahme gelernt haben, um die Futterübergänge in die Ferkelaufzucht zu schaffen. Der natürliche Umstellungsstress, wie unter anderem neue Buchtenstrukturen, Klimasysteme und Futtertechniken, kommen hinzu. Auch neue Buchtenpartner bleiben nicht aus, auch wenn die Ferkelsortierung so gering sein sollte wie möglich. Die DLG und die Bauförderung Landwirtschaft (BFL) präsentieren auf der kommenden EuroTier das Special „Innovative Ferkelaufzucht“.

 

Einige Beispiele zur Haltung der Ferkel im Ferkelaufzuchtstall:

Bleiben die Ferkel bis zu einem Gewicht von 30 kg im Aufzuchtstall, kann auch ein vollflächiger schwerer Kunststoffboden verlegt werden. Sollen die Ausstallungsgewichte weit über 30 Kg sein, muss  immer ein Kombinationsboden mit Beton gewählt werden. Buchten mit sogenannten Klimadeckeln sollten immer eine Bodenerwärmung oder Strahlungswärme unter dem Deckel aufweisen. In den Ecken und Randgebieten kann dann ein höherer Schlitzanteil als in der Liegefläche gewählt werden. Bei Betonfestflächen unter der Ferkelabdeckung sollten Bodenerwärmungen eingesetzt werden. Vor der Festfläche kommen dann vollflächig Kunststoffroste oder Betonspalten und davor Stahlböden zum Einsatz, um die hohe Kotdurchlässigkeit zu erreichen. Diese Buchten sollten immer schmal und tief sein, um einer Verschmutzung vorzubeugen. (Verhältnis 1: 2 bis 2,5)


Mastschweine


In der Mastschweinehaltung bleibt der Trend bei der Vollspaltenlösung, aber nur bis zu

15 % Schlitzanteil. Betonspalten, die eine besondere Güte gegen Säurefraß und ihre Maßgenauigkeit behalten, stehen hier im Vordergrund. Stabile Stalleinrichtungen, die keine versteckten Schmutzecken aufweisen, können auf der EuroTier begutachtet werden. Die Groß- und Kleingruppen sind händelbar, die Betriebsleiterneigung und das Betreuungspersonal mit dem geeigneten Management und der richtigen Technik können die jeweils dazu geeigneten Mastschweine bedarfsgerecht mästen und vermarkten.


Lüftung


Immer mehr Feinabstufungen in den Klimakomponenten der Zu- und Abluft werden auf dem Markt angeboten. Dies ist auch sehr wichtig, weil die Stallgrößen, aber vor allem die Abteilgrößen, überproportional gestiegen sind. Umso wichtiger ist es Energie zu sparen, aber trotzdem genügend Frischluft anzubieten.


Schadstoffbelastungen von den Tieren fern zu halten, ist eine Selbstverständlichkeit. Unterflurabsaugung sind immer umstritten, werden aber nichtsdestotrotz auch gerne eingesetzt. Lufttauscher sind stark im Kommen, um möglichst konstante temperaturgerechte Luftmengen zum Tier zu fördern. Die gefährlichen Tag-/Nachtschwankungen können so ohne extra Heizungsanlagen ausgeglichen werden. Zu wenig Frischluft, wie auch zu kalte Frischluft, haben in der Schweinehaltung noch nie den Erfolg gebracht. Die Abluft-Wärmetauscher bringen zwar keine Kühlung, weisen aber die Leistung in der vorgewärmten Luft auf, die fast ganzjährig in der Ferkelaufzucht  und mind. halbjährlich in den anderen Bereichen genutzt werden könnte. Ganz oben auf dem Lüftungs-Wunschzettel der Landwirte ist der Wunsch eines einfachen schnellen Überblicks über alle Dateneinstellungen im Soll- und Istwert.


Fütterung


Im Fütterungssektor wird auf der EuroTier 2014 sehr viel Neues vorgestellt. Gerade in der Ferkelfütterung ist die Neuheiten-Entwicklung extrem zu erkennen. In den Abferkelbuchten können die Saugferkel über noch bessere ausgereiftere Tassensysteme versorgt werden, in welchen sowohl stabile Milchaustauscher und/oder Prestarter verfüttert werden. Aber auch Flüssigfütterungsanlagen in Kleinstausführungen sind auf der EuroTier zu sehen, um den Ferkeln in der Abferkelbucht den guten Start für die Zukunft zu gewähren.

In der Ferkelaufzucht werden immer mehr ausgereiftere intelligentere Lösungen angeboten, die aber in der Praxis einen hohen Stellenwert erreichen können. Grade in der ersten Phase des Absetzens besteht die Gefahr, die Ferkel nicht richtig zu füttern und die verschiedenen gewünschten Futtermengen nicht in das Ferkel zu „bekommen“.


Durch stetige Sensorabfragen im Trog und unterstützende Rechnerprogramme können Fresszeiten genau festgehalten werden, um den Ferkeln die Futtermenge und -sorte anzubieten, die sie gebrauchen. Dieses war schon immer ein guter theoretischer Ansatz in der Ferkelfütterung und ist auch in der Praxis, wenn auch nur zu gewissen Teilen, umgesetzt worden.


Auf der diesjährigen EuroTier wird eine Flüssigfütterung für Ferkel angeboten, die noch kleinere Futtermengen anbieten kann. Diese Anlage ist so konzipiert, dass die Futterausdosiermenge unter 1 kg Futterbrei liegt. Der Trockensubstanzgehalt kann bei 35 % gut eingestellt sein. Durch einen pulsierenden Luftdruck kann der Futterbrei langsam in der Leitung (nur 22 mm im Durchmesser) in den Trog ausdosieren. Die Rohrleitung kann mit Wasser, noch besser Wasser plus Futtersäure, nachgespült werden. Diese Spülmenge dient dazu, die Rohre sauber zu halten und die Ferkel wieder an den Trog zu bekommen, um die Reste im Trog aufzunehmen. Die Tiere nehmen gerne die Spülmenge auf, denn durch den Futtersäurezusatz ist die Schmackhaftigkeit ausgesprochen hoch; man spricht von einem Nachtisch für die Ferkel. Der saubere Trog kann dann wieder über den Sensor eine Lehrmeldung an den Rechner senden, sodass kleinste Futtermengen dann ausdosiert werden.


Ist der Trog nicht leer, gibt es den Befehl nicht zu füttern. Aus diesen Datensammlungen und den zuvor errechneten Einzelfutterportionen (Kleinstmengen) kann die Futtermenge über die verfügbaren 24 Stunden am Tag angeboten werden. Somit können die Absatzferkel wie bei der Muttersau rund um die Uhr Futter anfordern. Das Wasser wird bei solchen Systemen mit einer Temperatur von 35 Grad angeboten.

 

Im Flüssigfütterungsbereich geht die Technik weiter zu variablen Anmischbehältern. Diese Anmischtechnik ist bereits bekannt, kommt von der Mutter- Kind-Anlage (Kleiner – großer Bottich). Ein Rührwerk, das sich dem Futterfüllstand anpasst, soll für eine bessere Homogenisierung und Bottich-Hygiene sorgen. Verbesserte Rohrsysteme, die das Futter beim Durchlaufen der Rohre noch mischen können, sind auf dem Markt. Bei der Ausdosierung kann dann das Flüssigfütterungsverfahren noch mit verbesserten Abgängen und Ausläufen angesehen und diskutiert werden. In einem neuartigen Verfahren wird nicht nur der Kolben, sondern die gesamte Maispflanze für die Schweine verdaulich. Das soll die Futterkosten senken und die Flächeneffizienz steigern sowie beim Tier die Tiergesundheit verbessern.

 

Auch in der Trockenfütterung gibt es wieder gute Weiterentwicklungen. Neben klassischen Volumendosieren gibt es immer mehr elektronische Ausdosierungen aus dem Volumenbehälter. Der Abferkelbereich ist der sensibelste Fütterungsbereich der Sauen, denn hier kann die verkehrte Ausdosierungsmenge für die Sauen und Ferkel fatale Folgen haben. Verlängerungen der Geburten, MMA-Komplex und daraus resultierenden Ferkelverluste sind nur kleine Beispiele. Deshalb wartet die Praxis auf individuelle Lösungen, wie sie jetzt auf dem Markt und auf der EuroTier präsentiert werden. Die Volumendosierer können einzeln oder zentral gesteuert werden.


In der Ferkel- und Mastfütterung geht der Trend klar zum Mehrplatzfressautomaten. Hier sind in erster Linie die klassischen Brei- und Rohrbreiautomaten zu erwähnen. Die doppelten Rohrbreiautomaten erreichen eine Breite von über 120 cm Fressbreite.


Aber auch die Trockenautomaten erleben eine Renaissance, denn sie sind einfach in der Handhabung und in der Verbindung mit einem großen Wasserangebot sind sie in der Ferkelfütterung sicher. Ein Wasserfluter wird auch ausgestellt, der zwar mit bekannter Membrantechnik ausgestattet ist, aber nicht über Druckverschluss über den innenliegenden Luftschlauch funktioniert, sondern über eine einfache Sensortechnik und ein Magnetventil.


Die Trockenfuttermaschinen sind auf dem Markt bekannt, doch auf der diesjährigen EuroTier wird ein Antriebsrad gezeigt, das eine Unterstützung der Zugkraft über Rollen erhält, wodurch es leichter laufen soll und dadurch für längere Förderstrecken geeignet ist. Der Energieverbrauch ist hierdurch pro Meter Förderweg geringer. Die Futtermenge kommt trocken in einen Vorratsbehälter, wird in einem Langtrog ausdosiert, und über gesteuerte Sensoren wird dann Wasser zum Futter hinzu gegeben. Auf der EuroTier wird diese Fütterungsanlage ausgestellt sein. Diese Ausfütterungsanlagen können eine Alternative zur Flüssigfütterung sein und sind auch in der Hinsicht ein Vorteil, um jedem Tier einen Fressplatz zu gewähren bei einer restriktiven Fütterung.


Gerätschaften


Verschiebesystem für Tierbuchten

Eine Firma bietet ein System an, in dem die gesamte Abferkelbucht oder Ferkelaufzuchtbucht  auf eine Wanne aufgebaut ist. Diese Wannen sind gleichzeitig Transportkisten und können durch ein automatisches  Fördersystem in andere Räume transportiert werden. In diesen Räumen kann dann z. B. die Erstversorgung der Ferkel durchgeführt werden.


Eine batteriebetriebene Kadaverkarre für Mastschweine und Sauen kann ohne manuellen Eingriff des Anwenders Tierkadaver aufsammeln und transportieren. Beim Transport kann der Anwender bequem auf einem abkuppelbaren Trittbrett mitfahren.


Futtersilos, die aus lebensmittelechtem Kunststoff produziert sind, werden auf der EuroTier zu sehen sein. Diese Silos sind dickwandig, und die Sonne kann den Kunststoff nicht verändern. Futtersäuren sollen den Kunststoff nicht angreifen können. Eine Serviceklappe ist selbstverständlich mit integriert.


Die Bioimpedanzmessung kommt aus dem Humanbereich, es ist die sogenannte Bioimpedanzanalyse (Errechnung des Fett–Muskel-Verhältnisses). Diese Messung soll jetzt auch bei den Mastschweinen angewendet werden, um dadurch die Fütterung besser auf die Mastschweine abzustimmen. Außerdem  soll das Verkaufsmanagement erleichtert werden.


Die Farmmanagementsysteme sind bei vielen  Austellern zu finden. Der Landwirt hat die Qual der Wahl, er muss sich entscheiden. Die Datenerhebungen werden immer wichtiger, die Geräte sollten aber in der Anwendung leicht zu bedienen sein und die Wünsche des Käufers beinhalten. Über die Datenerhebung sollte auch eine Datenauswertung möglich sein.


Kompatibel mit anderen laufenden Systemen auf einem Betrieb ist eine Ideale Vorstellung, die aber einige Firmen gelöst haben wollen (Sauenplaner - Mastplaner - Lüftungsanlagen- Fütterungsanlagen - usw.).

 

Beschäftigungsmaterialien sind in vielfacher Ausführung auf der EuroTier zu sehen und ein wichtiger Bestandteil in der Schweinehaltung. Es werden technische Lösungen angeboten, von der automatischen Zuganlage, um Spielzeuge von Bucht zu Bucht zu ziehen, über einen Papierspender oder Hanfseile bis hin zu Raufen, wo die Schweine das Raufutter nur sehr langsam in kleinen Häppchen abnehmen  können. 

 

Auch für Hochdruckreiniger gibt es neue Zusatzteile. Mit einer Schachtwäscher-Düse können Abluftschächte gereinigt werden. Der Antrieb funktioniert wie bei einer Hochdruckreiniger-Spülmaus für die normale Rohrreinigung. Dieses Gerät hat eine Raffinesse, kann im Abluftrohr geführt werden und kommt an den Stellklappen vorbei.


Stallgebäude


Einen Stall selbst zu bauen, sogenannte Selbstbaulösungen, sind nicht mehr gefragt. Es werden zukunftsfähige Baukonzepte angeboten, in dem die Mitarbeiter sich bei der Arbeit wohlfühlen. Ein Stall kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Tiere sich auch „sauwohl“  fühlen. Über diesen Begriff lässt sich streiten, aber er ist dennoch ein wichtiger Hinweis nicht nur für kurze kräftige Leistungen, sondern für eine konstante dauerhafte Schweinehaltung.


In den Baukonzepten müssen für die einzelnen Produktionsabschnitte genügend Platz und Verweilzeiten für die Schweine eingehalten werden. Auch an die Umtriebsgruppen und Reservebuchten in allen Produktionsbereichen muss gedacht werden. Einige Firmen bieten auf der EuroTier den gesamten Stall an, von der Planung bis zum weitergereichten Türschlüssel als Generalunternehmen. Andere schließen sich mit Architekten und Firmen zusammen und profitieren von den einzelnen Gewerken. Wiederum andere vergeben den Schweinestallbau über Architekten an verschiedene Unternehmen. Wichtig ist, dass alle Stallabteile in den einzelnen Produktionsabschnitten aufeinander abgestimmt sind. Damit sind Tierzahlen, Gewichte, Fütterungs-Wassersysteme, Klimasteuerungen und vieles mehr gemeint.


Fazit


Die EuroTier bleibt auch in diesem Jahr für die Besucher ein großes Ereignis mit einer bunten Vielfalt in den Trends der Haltungs- und Fütterungstechnik. Neue gute Details, sowohl im Kleinen als auch im Großen, sind dort zu sehen.

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