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Verbraucher kann man überzeugen

Die öffentliche Kritik an der Nutztierhaltung reißt nicht ab. Am Ende des Tages fordern viele Verbraucher naturnahe Haltungssysteme. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Stroheinstreu, Auslauf und mehr Platz. Die negativen Auswirkungen, die oftmals damit verbunden sind, sehen die Verbraucher allerdings meistens nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die öffentliche Kritik an der Nutztierhaltung reißt nicht ab. Die Schweinehaltung steht dabei besonders oft im Kreuzfeuer der Kritik. Am Ende des Tages fordern viele Verbraucher naturnahe Haltungssysteme, in denen Sauen, Ferkel und Mastschweine ihr arteigenes Verhalten besser ausleben können. Ganz oben auf der Wunschliste stehen Stroheinstreu, Auslauf, mehr Platz und mehr Bewegungsfreiheit.

 

Die wenigsten Verbraucher machen sich allerdings Gedanken über die negativen Auswirkungen, wenn diese Wünsche in die Praxis umgesetzt würden. Dass Stroh beispielsweise Pilzsporen und andere krankmachende Toxine enthalten kann, wissen nur wenige. Es gibt noch mehr vergleichbare Zielkonflikte.



Doch wie reagiert der Verbraucher, wenn er mit solchen Zielkonflikten konfrontiert wird? Ändert er dadurch seine Einstellung? Die Uni Göttingen hat dazu Untersuchungen durchgeführt. Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurden zehn einstündige Interviews mit Verbrauchern geführt. Dabei ging es um die drei Themen Mast auf Vollspalten, säugende Sauen im Ferkelschutzkorb und Mast mit Auslauf.

 

Die Ergebnisse: Über Spaltenböden und Gruppenhaltung bei Mastschweinen wussten die befragten Personen wenig. Die gezeigten Bilder mit sauberen Tieren und Bewegungsmöglichkeiten führten schließlich dazu, dass die Haltung auf Vollspalten positiv bewertet wurde.

 

Der Ferkelschutzkorb für säugende Sauen stieß hingegen auf deutliche Ablehnung. Dabei spielte eine große Rolle, dass die Befragten bereits ähnliche Bilder in den Medien gesehen hatten und diese emotional aufgeladen waren. Die Befragten forderten eine baldige Überarbeitung dieses Haltungssystems. Der Schutz der Ferkel und das Arbeitsschutz-Argument griffen überhaupt nicht.

 

Außenauslauf hingegen kam bei den Befragten gut an. Das zusätzliche Platzangebot, das Tageslicht und die frische Luft sowie die Stroheinstreu wurden durchweg positiv beurteilt. Mögliche Probleme durch steigende Emissionen, Wurmbefall und Sonnenbrand nahmen die Testpersonen dagegen überhaupt nicht ernst. Im Zweifelsfall war ihnen Tierschutz wichtiger als die Umwelt.

 

Fazit: Die Ergebnisse der Göttinger Studie belegen, dass Verbraucher die Zielkonflikte bei Haltungssystemen für landwirtschaftliche Nutztiere nur schwer bewerten können. Persönliche Vorerfahrungen und Informationen aus den Medien beeinflussen die Wahrnehmung und Meinung stark. Dennoch gibt es Themen wie den Spaltenboden, bei dem sich eine Aufklärungskampagne lohnt.

 

Bei emotional aufgeladenen Themen wie dem Ferkelschutzkorb oder der betäubungslosen Ferkelkastration trägt fachliche Information dagegen nur selten Früchte. Die Landwirte sollten jedoch offen zu ihrem Tun stehen und dem Verbraucher erklären, warum sie so vorgehen.

 

Meist steht für die Verbraucher das Wohl der Tiere an erster Stelle. Der Arbeitsschutz, die Wirtschaftlichkeit oder die Umweltverträglichkeit interessieren die Verbraucher erst an zweiter Stelle – wenn überhaupt.

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