In England ist die Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen, Flughäfen usw. weit verbreitet. Künftig sollen auch Schlachthöfe mit Videotechnik überwacht werden. Das britische Landwirtschaftsministerium hält jedenfalls an seinem Plan fest, aus Gründen des Tierschutzes alle Schlachthöfe in England mit Videokameras zu überwachen. In einem öffentlichen Konsultationsverfahren gab es eine große Zustimmung für die obligatorische Kameraüberwachung. Von den fast 3.900 Teilnehmern sprachen sich mehr als 99 % für das Vorhaben aus. Dafür waren vor allem die rund 3.750 nicht landwirtschaftlichen Teilnehmer aus der Bevölkerung. Aber auch Veterinäre, Landwirte und erwartungsgemäß die Tierschutzverbände unterstützten mit großer Mehrheit das Vorhaben. Von den 13 am Konsultationsverfahren teilnehmenden Schlachtbetrieben votierte dagegen nur knapp die Hälfte für die verpflichtende Kameraüberwachung; einige sprachen sich für freiwillige Lösungen aus.
Gestärkt durch die positive Resonanz kündigte der britische Landwirtschaftsminister Michael Gove an, dass die Videoüberwachung im nächsten Jahr verpflichtend werde. Die Regierung werde nun den Gesetzesentwurf ausarbeiten und er hoffe, dass dieser im Frühjahr 2018 in Kraft treten könne. Die Schlachtbetriebe hätten dann maximal sechs Monate Zeit dies umzusetzen. Die Kameras sollen alle Räume, in denen sich lebende Tiere aufhalten, beobachten und dadurch die Einhaltung der gesetzlichen Standards im Umgang mit Tieren sichern. Die amtlichen Veterinäre der Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA) sollen dabei für 90 Tage uneingeschränkten Zugang zu den Aufnahmen für Kontrollzwecke erhalten.