Jeden Mittwoch gibt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) die Leitnotierung für den Schweinemarkt vor. Die Preisempfehlung für die Vermarktungswoche hat nicht nur bundesweit Bedeutung, sondern wird auch im übrigen Europa aufmerksam beobachtet.
Die Schlachtbetriebe haben bei der Preisempfehlung zwar kein Mitspracherecht. Über die Marktsignale fließt ihre Meinung aber indirekt mit in die Preisfindung ein. Die zunehmende Konzentration in der Schlachtbranche ist dabei ein riesiges Problem, berichtet das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (www.wochenblatt.com) in seiner aktuellen Ausgabe. Denn zusammen kontrollieren die drei Großen Tönnies, Vion und Westfleisch mit zusammen jährlich 33 Mio. Schweineschlachtungen mehr als die Hälfte des Marktes.
Dem konnte die VEZG mit zusammen 11,6 Mio. Schweineschlachtungen nicht immer effektiv entgegentreten. Deshalb hat die Vereinigung schon länger nach Verstärkung bei den Preismeldern gesucht. Vor allem in Westfalen war man bislang schwach besetzt. Bislang gab es hier nur vier Melder. Denn während in Weser-Ems traditionell die Erzeugergemeinschaften bei der Schweinevermarktung eine wichtige Rolle spielen, sind dies in Westfalen eher die Viehverwertungs-Genossenschaften. Und die durften bislang nicht melden.
Durch eine Änderung des Marktstrukturgesetzes sind jetzt auch Genossenschaften zugelassen. Und diese Chance haben vier westfälische Organisationen, die zusammen jährlich rund 3,3 Mio. Schlachtschweine produzieren, genutzt, um sich der Preismeldung der VEZG anzuschließen. Mit von der Partie sind künftig die "AgriV Raiffeisen eG" aus Borken-Burlo, die "Raiffeisen Hohe Mark-Hamaland" aus Dorsten-Lembeck, die "Viehvermarktungs-Genossenschaft Lüdinghausen-Selm und Umgebung eG" und die "Viehverwertungsgenossenschaft Werne eG".
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