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Vierter Weg: Tierschutzbund wirft der Branche Verzögerungstaktik vor

Statt die Umsetzung der bestehenden und zugelassenen Alternativen zu forcieren, betreibe die Branche mit ihrem Vorstoß zum "Vierten Weg" – der Kastration unter lokaler Betäubung – nur eine Verzögerungstaktik, wirft der Deutsche Tierschutzbund den Schweinehaltern in einer aktuellen Pressemitteilung vor.

Lesezeit: 2 Minuten

Der "Vierte Weg" sei keine Alternative. Statt die Umsetzung der bestehenden und zugelassenen Alternativen zu forcieren, betreibe die Branche mit ihrem Vorstoß zum "Vierten Weg" – der Kastration unter lokaler Betäubung – nur eine Verzögerungstaktik, wirft der Deutsche Tierschutzbund den Schweinehaltern in einer aktuellen Pressemitteilung vor.

 

Dass einzelne Länder die lokale Betäubung erfolgreich praktizierten, dürfe aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes kein Argument dafür sein, die Zulassung des Verfahrens auch für Deutschland zu fordern. Denn aus Tierschutzsicht sei die Methode nicht akzeptabel, da der Kastrationsschmerz damit nicht wirksam ausgeschaltet werde und die Tiere durch die Injektionen sogar zusätzlichem Schmerz und Stress ausgesetzt seien.



Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) reagierte prompt. Den deutschen Schweinehaltern vorzuwerfen, sie würden die bekannten Alternativen zur betäubungslosen Kastration verzögern, sei ein Frechheit und gehe an jeglicher Realität vorbei. Denn gerade bei diesem Thema hätten die deutschen Schweinehalter alternative Verfahren wie beispielsweise die Ebermast mit sehr viel Engagement erprobt.

 

Weil diese Alternativen nun aber an (Vermarktungs-)Grenzen stoßen, müssten dringend weitere Lösungen erforscht werden, wenn man die Ferkelerzeugung auch künftig in Deutschland halten wolle. Deshalb sei es ganz im Gegenteil fahrlässig, den "Vierten Weg" nicht weiter zu verfolgen – zumal wichtige Nachbarstaaten wie Dänemark genau diesen Weg beschreiten.

 

In seiner Pressemitteilung erinnerte der Deutsche Tierschutzbund noch einmal an das EU-weit formulierte Ziel, ab dem 1. Januar 2018 länderübergreifend auf die chirurgische Kastration zu verzichten. Vertreter aus Landwirtschaft, Fleischindustrie, Wissenschaft und anderen Verbänden hatten dazu 2010 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Bislang würden sich jedoch nur wenige Länder an diese Vereinbarung halten. Das sei ein Armutszeugnis für die Europäische Gemeinschaft.

 

Deutschland gehöre im Vergleich zu den anderen EU-Staaten bei der Erforschung von Kastrationsalternativen zwar eindeutig zu den Vorreitern. Der Tierschutzbund warnt die Bundesregierung jedoch davor, das Scheitern der EU-Frist nun zu nutzen, um das deutsche Verbot zeitlich weiter nach hinten zu verschieben.   

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